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> Erste Praxiseindrücke vom Google-Handy, T-Mobile G1 im Testüberblick
antidote
Beitrag 20 Oct 2008, 10:08
Beitrag #1


stiangglanderstenz
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ZITAT
Nette Software, schwache Hardware - so lautet der Tenor verschiedener Journalisten, die das erste Smartphone auf Google-Android-Plattform schon vor dem Marktstart testeten.
(IMG:http://www.computerwoche.de/imgserver/bdb/0/481645/460x.jpg)
Wie bei sämtlichen Smartphones1, die frisch auf den Markt kommen, zogen Walter Mossberg ("Wall Street Journal") und seine Kollegen von "IDG", "Engadget" und anderen Publikationen bei den Tests des T-Mobile G12 das Apple iPhone3 als Benchmark heran. Damit lagen die Anforderungen relativ niedrig - zumindest im Vergleich zu State-of-the-Art-Geräten von Nokia & Co. Dennoch konnte das Google-Handy nicht in allen Bereichen punkten - wenig überraschend für ein Gerät, dessen Planung angeblich schon vor zwei Jahren begonnen hat.

Erste Minuspunkte sammelte das exklusiv von T-Mobile4 vermarktete Smartphone bereits beim Gesamteindruck. Was das Design anbelangt, urteilte Joshua Topolsky von "Engadet5" etwa, das Gerät offenbare einen charmanten Retro-Future-Look und wirke wie ein Gadget in einem Science-Fiction-Film aus den 70ern, der im Jahr 2038 spielt. Walt Mossberg weist darauf hin, dass das G1 zwar schmaler als das iPhone sei. Gleichzeitig wäre es jedoch fast zwanzig Prozent schwerer und nahezu 30 Prozent dicker

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Wie das iPhone6 oder das neue Blackberry Storm7 ist auch das Android-Gerät mit einem kapazitiven Touchscreen8 ausgestattet. Dieser weist mit 320 x 480 Pixeln - bei geringerer Größe - die gleiche Auflösung wie das iPhone-Display auf. Was die Qualität anbelangt, scheiden sich die Geister: Während "Engadget" die Bildschärfe und die klaren Farben in höchsten Tönen lobt, beklagt Nancy Gohring vom "IDG News Service" die etwas pixelige Darstellung. Zur Navigation mit den Fingern gab es keine Beanstandung, lediglich "WSJ"-Cheftester Mossberg vermisste die vom iPhone gewohnte Multitouch-Steuerung. Als Neuerung hat Google9 den langen Fingerdruck zum Öffnen von Untermenüs eingeführt.


Höhen und Tiefen der Tastatur
Anders als das Apple10 iPhone befinden sich beim "Google-Fone" unter dem großen Display ein Trackball sowie fünf Tasten (Menü, Gespräch annehmen, Auflegen, Startbildschirm, Weiterblättern). Ein On-Screen-Keyboard wie beim iPhone fehlt komplett, dafür besitzt das Gerät als Slider eine aufschiebbare Tastatur. Deren Tasten liegen weit auseinander, sind jedoch laut Testurteil zu flach und bei grellem Licht schwer zu unterscheiden. Zudem bewirke die Ausbuchtung auf der rechten Seite, dass man die Finger beim Schreiben stark abwinkeln muss. Die Tester bei "Engadget" räumen jedoch ein, dass man nach ein wenig Übung darauf flüssig tippen könne. Mossberg befand immerhin, dass die physische Tastatur des G1 ein Lichtblick für Nutzer sei, die es hassten, auf einem Glasdisplay zu tippen.

Wenig Positives konnten die Tester der eingebauten 3,2-Megapixel-Kamera abgewinnen. Diese ist zwar formell der Zwei-Megapixel-Kamera des iPhone überlegen. Gohring vom "IDG News Service" berichtet jedoch, dass die Bilder selbst bei hellem Tageslicht unterbelichtet seien. Fotos in Gebäuden oder während der Dämmerung zu schießen, sei eine Illusion. Eine Möglichkeit, die Einstellungen zu verändern habe sie nicht gefunden.

Vermisst wurde auch eine Funktion zur Aufnahme von Videos. Diese fehlt auch dem iPhone, wäre aber dank der guten YouTube-Einbindung sicherlich eine Option für das Google11-Handy gewesen.

In anderen Hardware-Disziplinen punktete das T-Mobile G1 im Vergleich zum iPhone: So war die gemessene Batterielaufzeit etwas länger, gleichzeitig besteht die Möglichkeit, den Akku auszutauschen. In Sachen Speicherplatz ist das Android-Handy mit 1 GB interner Speicher scheinbar unterlegen - ein Slot für zusätzliche Speicherkarten lässt den verfügbaren Platz jedoch auf das Vielfache des iPhones anwachsen. WSJ-Tester Mossberg berichtet interessanterweise, dass der interne Speicher für Drittanwendungen auf 128 MB begrenzt sein soll - sollte dies zutreffen, wäre die Usability deutlich einschränkt. Generell sind sich die Tester jedoch einig, dass das Besondere am T-Mobile G1 die Software sei. Wenn Windows Mobile darauf laufen würde, wäre das Gerät nur eine Fußnote in der Geschichte von HTC12, so das vernichtende Urteil der Engadget-Redakteure Joshua Topolsky und Chris Ziegler.



Aus Sicht von Nancy Gohring vom "IDG News Service" ist die Hardware im Großen und Ganzen nicht schlechter als bei den meisten Smartphones. Das installierte Android wiederum sei herausragend genug, um bei vielen Nutzern Punkte gegenüber der Konkurrenz gutmachen zu können.


Ohne Googlemail-Account geht gar nichts
Positiv hebt Gohring bei der Plattform unter anderem hervor, dass sich der Startbildschirm fast beliebig anpassen lasse: Man kann ihn wie beim iPhone horizontal nach links oder rechts verschieben und Widgets nach eigenen Vorstellung platzieren. Wenig überraschend ist die enge Verbundenheit mit Google-Anwendungen wie Google Maps13, Google Calendar14 etc. Deutlich überzogen ist jedoch, dass zur ersten Inbetriebnahme ein Googlemail-Account erforderlich ist - wer keinen hat, muss zum nächsten Rechner und sich registrieren!


Ist der Account einmal erstellt, werden automatisch die Kontakte in das Telefonbuch importiert. Dabei wird sogar angezeigt, wer auch bei GoogleTalk15 angemeldet ist. Auch eine Art "E-Mail-Push" wird unterstützt - wie die Tester von "Engadget" feststellten, kommen Mitteilungen mitunter sogar schneller an als auf dem Web-Client. Mit Anhängen in PDF- oder Office-Formaten kann Android indes selbst nichts anfangen - es überlässt die Umwandlung (in HTML-Format) dem Google-Server. Auch ein lokaler Download ist nicht möglich, die Dokumente bleiben in der Googlemail-Box. Hier böten sich enorme Verbesserungsmöglichkeiten, so der Befund der Tester von "Engadget" - genauso wie bei der Synchronisation: So ist kein direkter Datenabgleich mit einem PC oder Mac vorgesehen, Outlook, Exchange oder iCal scheinen nicht zu existieren und auch ein Backup-Feature zur Ablage von Musik, Anwendungen, Videos, Fotos auf einem Rechner oder online fehlt komplett.

Schlecht bestellt ist es auch um Anwender, die bevorzugt einen Mail-Account bei Microsoft oder einem anderen Webmail-Dienst nutzen. Für sie hält die Android-Plattform zwar ein von Googlemail unabhängiges, zweites E-Mail-System vor, das POP3 und IMAP unterstützt. Die Anwendung ist jedoch optisch komplett anders dargestellt und unterstützt bei weitem nicht alle Funktionen - wer etwa Anhänge einsehen will, muss Mails an seinen Googlemail-Account weiterleiten. Schwacher Trost: Offener gibt sich Android bei seiner Instant-Messaging-Anwendung. Diese unterstützt neben GoogleTalk auch AIM, Windows Live Messenger und Yahoo! Messenger.


Google Chrome glänzt im mobilen Einsatz

Was den Browser anbelangt, kann sich das GFone in punkto Rendering von Websites laut Testurteil durchaus mit dem iPhone messen - kein Wunder, beide Browser benutzen die gleiche Engine. Zwar fehlt Multitouch, Google hat laut "Engadget" jedoch eine adäquate Funktion für das Aufzoomen mit einem Finger gefunden. Daneben bewähre sich auf dem mobilen Gerät das von Chrome bekannte Feature, wahlweise URL oder Suchbegriff in die Befehlszeile einzugeben.

In der Disziplin Multimedia-Eigenschaften geht der Punkt dagegen klar an Apple16. Der Musik-Player sei okay, aber dem von iPhone oder iPod klar unterlegen, urteilt Walt Mossberg. Ein Video-Player sei von vornherein nicht als Standard verfügbar, eine rudimentäre Version befände sich jedoch im - derzeit noch spärlich gefüllten - Android Market. Auch ein iTunes-ähnliches Konzept sucht man auf dem T-Mobile G1 vergeblich, das Gerät verfügt jedoch über ein Programm, um Songs im MP3 Store von Amazon zu kaufen.


Fazit: Guter, erster Versuch
Trotz aller bislang aufgedeckten Unzulänglichkeiten sehen die Tester in dem G1 einen guten ersten Versuch. Verglichen mit Plattformen wie dem iPhone oder Windows-Mobile-Geräten müsse das Android-Smartphone zwar noch eine Menge Boden gut machen, um die Konkurrenz zum Schwitzen zu bringen, so das Engadget-Fazit. Für begeisterte Anhänger des Konzepts sei das G1 jedoch ein durchaus nutzbares Alltagsgerät - mit der Option auf weitere großartige Entwicklungen.


Links im Artikel:
1 http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/s/Smartphone.html
2 http://www.computerwoche.de/_misc/galleries/detail.cfm?pk=40174&fk=480051
3 http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/i/iPhone.html
4 http://www.computerwoche.de/knowledge_center/mobile_wireless/1871213/
5 http://www.engadget.com/2008/10/16/t-mobile-g1-review-part-1-hardware/
6 http://www.apple.com/de/iphone/
7 http://www.computerwoche.de/knowledge_center/mobile_wireless/1875210/
8 http://de.wikipedia.org/wiki/Touchscreen
9 http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/g/Google.html
10 http://de.wikipedia.org/wiki/Apple
11 http://de.wikipedia.org/wiki/Google
12 http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/h/HTC.html
13 http://maps.google.de/
14 http://www.google.com/intl/de/googlecalendar/tour.html
15 http://www.google.com/talk/intl/de/
16 http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/a/Apple.html
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