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> Toleranz, in der "T-Szene"
Luminary
Beitrag 13 Dec 2005, 23:12
Beitrag #141


Eye-Q † 2002-2007
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Dann bin ich ja deutlich jünger als du (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/tounge.gif)
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B.
Beitrag 13 Dec 2005, 23:17
Beitrag #142


der seltene gast
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Und wo is' da Bus mit de Leit', de's interessiert?

Verschandel ned den Thread, zeig' doch wenigstens a bissl Respekt.
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Luminary
Beitrag 13 Dec 2005, 23:23
Beitrag #143


Eye-Q † 2002-2007
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Wer hat denn angefangen (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/wacko.gif)

Respekt ist im übrigen ebenfalls out...bzw interessiert das doch bei einer Jugendbewegung auch keinen (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/evil_lol.gif)
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B.
Beitrag 13 Dec 2005, 23:27
Beitrag #144


der seltene gast
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Angefangen? Das ist ja schon wieder eine halbe Stunde her! Hat die Halbwertszeit schon 5x überlebt! Uninteressant. Hör auf jetzt. Sei brav. Ja?
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Luminary
Beitrag 13 Dec 2005, 23:31
Beitrag #145


Eye-Q † 2002-2007
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Ja - mein Meister (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/rolleyes.gif)
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DJHonsiburli
Beitrag 13 Dec 2005, 23:42
Beitrag #146


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Heats amoi, wir san do nit in der Muppet Show! Do kriag i jo an Augenkrebs bei eichan Avatardiskurs! (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/cool.gif)
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caTekk
Beitrag 14 Dec 2005, 05:29
Beitrag #147


Flex Schallplatten
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Mir scheint manche Leute haben eine besondere Gabe dafür Sachen falsch auf zu fassen ... bzw. Sachen bewusst so auf zu fassen, dass sie ja noch was drauf/dagegen sagen können ... (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/sleeping.gif)

Könn ma den Thread eigentlich eh zu machen ... wenn die Herren hier schon so eine eindrucksvolle Demonstration liefern, von Posts die die Welt nicht braucht. Na wo bleibt denn da dein schlechtes Gewissen als Supporter lieber B. !?


Und nun noch etwas zum Thema: Ich mag das Wort Toleranz nicht (mal abgesehn von jeder Definition oder von Zitaten) weil der Gebrauch meistens beinhaltet dass man sich über die Gruppe der Tolerierten stellt. Oder wenn jemand z.b. sagt "ich toleriere es" heißt es doch meistens soviel wie: "ich kann es absolut nicht ausstehen, aber ich muss eben damit leben". Ob das Wort dadurch jetzt seiner tieferen Bedeutung entledigt wird sei dahin gestellt. Jedoch verwenden es die meisten Menschen meiner Auffassung nach bewusst oder unbewusst alltäglich in einem solchen Zusammenhang. Daher spreche ich auf andere Musikstile, Meinungen oder Menschen bezogen lieber von Akzeptanz, da es Verständnis beinhaltet. Und Verständnis ist doch wohl das wichtigste für den sozialen Umgang auf dieser Welt? Macht doch keinen Sinn aus reiner Scheinheiligkeit zu behaupten "ich toleriere alles und jeden" aber denoch mit nem Brett vorm Kopf durchs leben zu gehn. Entweder man hat Gründe für etwas zu sein oder man hat Gründe gegen Etwas zu sein ... alles andere ist nicht Ehrlich!

Der Beitrag wurde von caTekk bearbeitet: 14 Dec 2005, 06:18
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Luminary
Beitrag 14 Dec 2005, 12:04
Beitrag #148


Eye-Q † 2002-2007
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Na interessant, hier sind also Posts die die (dbsb) Welt nicht braucht (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/sleepy.gif) Schön, dass man zumindest hier drauf schaut - seis drum.

Jedes Wort hat die Bedetung der man es selber gibt! Nur weil du eine falsche Bedeutung des Wortes hast, gilt das nicht auf für den Rest der Menschheit. Das musst du wohl tolerieren (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/happy.gif)

Was du unter Akzeptanz anführst, da hast du mit Verständnis nicht unrecht. Natürlich habe ich Verständnis für das was ich verstehe, aber gerade deswegen kann ich für das was ich NICHT vertehe auch keine Akzeptanz aufbringen (*edit: ein Eindrucksvolles Beispiel sei hier Fremdenfeindlichkeit*) Was ist also dann mit Sachen die man nicht akzeptieren kann oder will? Gibt es die dan nicht? Gerade dann kommt diese "ach, das ist doch scheisse" Einstellung zu Stande - es wird eben NICHT akzeptiert.

edit: na endlich weiss ich woran es an Toleranz in der Szene hapert: wenn man nicht mal weiss was das eigentlich ist.

Der Beitrag wurde von Eye-Q bearbeitet: 14 Dec 2005, 12:07
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Billie Jean
Beitrag 14 Dec 2005, 13:20
Beitrag #149


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eigentlich gibt es mindestens 4 verschiedene toleranz konzeptionen! von daher ist es nicht ganz einfach zu bestimmen, was toleranz denn nun wirklich ist. denn "DIE toleranz" an sich, also eine einheitliche konzeption mit gleicher bedeutung gibt es nicht


ich kopier einfach mal den "Toleranzbegriff nach Rainer Frost" hier rein. das macht die sache etwas klarer:
ZITAT
Die Erlaubnis-Konzeption

Der ersten Auffassung zufolge, die ich Erlaubnis-Konzeption nenne, bezeichnet Toleranz die Beziehung zwischen einer Autorität oder einer Mehrheit und einer von deren Wertvorstellungen abweichenden Minderheit (oder mehreren Minderheiten). Toleranz besteht darin, dass die Autorität (oder Mehrheit) der Minderheit die Erlaubnis gibt, ihren Überzeugungen gemäß zu leben, solange sie - und das ist die entscheidende Bedingung - die Vorherrschaft der Autorität (oder Mehrheit) nicht in Frage stellt. Als historisches Beispiel kann das Edikt von Nantes von 1598 dienen, das die Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Hugenotten in Frankreich beenden sollte, und in dem Heinrich IV. erklärt:

    Um keinen Anlaß zu Unruhen und Streitigkeiten zwischen Unseren Untertanen bestehen zu lassen, haben Wir erlaubt und erlauben Wir den Anhängern der sogenannten reformierten Religion, in allen Städten und Ortschaften unseres Königreiches und Ländern Unseres Machtbereichs zu leben und zu wohnen, ohne daß dort nach ihnen gesucht wird oder sie bedrückt und belästigt und gezwungen werden, etwas gegen ihr Gewissen zu tun.

Die mehr als 400 Jahre, die zwischen diesem (1685 widerrufenen) Edikt und unserer Gegenwart liegen, sollten freilich nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Form der Toleranz weiterhin aktuell ist und häufig als Minimalforderung von unterdrückten Minderheiten erhoben wird bzw. im Interessenkalkül von Staaten oder Bevölkerungsmehrheiten eine wichtige Rolle spielt. Solange das Anderssein der Minderheit sich in Grenzen hält und sozusagen eine »Privatsache« bleibt, so dass kein gleichberechtigter öffentlicher und politischer Status gefordert wird, kann sie dieser Konzeption zufolge aus primär pragmatischen, aber gegebenenfalls auch prinzipiellen normativen Gründen toleriert werden: aus pragmatischen Gründen, da die tolerierte Minderheit nicht die öffentliche Ruhe und Ordnung stört, während aber andererseits ihr Bekämpfen erhebliche Kosten mit sich bringen würde; und aus prinzipiellen Gründen, da es bspw. - vor dem Hintergrund eines bestimmten Begriffs des Gewissens - als illegitim (und nicht nur, ggfs. aber auch, als unmöglich) angesehen wird, Personen dazu zu zwingen, ihre tiefsten, insbesondere religiösen Überzeugungen aufzugeben, solange diese nicht zu politisch und ethisch »inakzeptablen« Konsequenzen führen. Gemäß der Erlaubnis-Konzeption bedeutet Toleranz also, dass die Autorität oder Mehrheit, die die Macht und Möglichkeit hätte, einzuschreiten und die Minderheit zur (zumindest externen) Konformität zu zwingen, deren Differenz »duldet« und auf eine Intervention verzichtet, während die Minderheit gezwungen ist, die Machtposition der Autorität hinzunehmen. Die Toleranzsituation ist somit nicht-reziprok: Die eine Seite erlaubt der anderen gewisse Abweichungen, solange die politisch dominante Stellung der erlaubnisgebenden Seite nicht angetastet wird. Toleranz wird hierbei als permissio mali verstanden, als das Dulden einer weder als wertvoll noch als gleichberechtigt angesehenen Überzeugung oder Praxis, die jedoch nicht die »Grenzen des Erträglichen« überschreitet. Es ist diese Auffassung, die Goethe mit seinem (bereits zitierten) Diktum von der Toleranz als Beleidigung vor Augen hatte.


Die Koexistenz-Konzeption

Die zweite Konzeption der Toleranz, die Koexistenz-Konzeption, gleicht der ersten darin, dass ihr zufolge Toleranz ebenfalls als geeignetes Mittel zur Konfliktvermeidung und zur Verfolgung eigener Ziele gilt und nicht selbst einen Wert darstellt oder auf starken Werten beruht: Toleranz wird vorrangig pragmatisch-instrumentell begründet. Was sich jedoch verändert, ist die Konstellation zwischen den Toleranzsubjekten bzw. -objekten. Denn nun stehen sich nicht Autorität bzw. Mehrheit und Minderheit(en) gegenüber, sondern ungefähr gleich starke Gruppen, die einsehen, dass sie um des sozialen Friedens und ihrer eigenen Interessen willen Toleranz üben sollten. Sie ziehen die friedliche Koexistenz dem Konflikt vor und willigen in Form eines wechselseitigen Kompromisses in die Regeln eines Modus vivendi ein. Die Toleranzrelation ist somit nicht mehr, wie in der Erlaubnis-Konzeption, vertikal, sondern horizontal: die Tolerierenden sind zugleich auch Tolerierte. Die Einsicht in die Vorzugswürdigkeit eines Zustands der Toleranz hat hier freilich keinen normativen Charakter, sie ist eine Einsicht in praktische Notwendigkeiten. Somit führt sie nicht zu einem stabilen sozialen Zustand, denn verändert sich das gesellschaftliche Machtverhältnis zugunsten der einen oder anderen Gruppe, fällt für diese der wesentliche Grund für Toleranz weg.

Die Koexistenz-Konzeption lässt eine schwächere und eine stärkere Lesart zu. Der ersten zufolge ist Toleranz lediglich eine Folge der Ermattung nach intensiven und erfolglosen Konflikten und Kämpfen und wird als eine Art Waffenstillstand angesehen, der nur so lange bestehen bleibt, wie nicht eine der Parteien sich rascher erholt hat und glaubt, ihr nach wie vor vorhandenes Ziel, soziale Dominanz zu erreichen, aggressiv verfolgen zu können. Eine solche Toleranzsituation ist extrem instabil und von gegenseitigem Misstrauen gekennzeichnet. Die stärkere Lesart orientiert sich an einer modifizierten Version von Hobbes' Leviathan, indem ihr zufolge die Unterordnung der verschiedenen Parteien unter eine möglichst neutrale und (entgegen Hobbes' Argumentation) auch weltanschaulich-religiös zurückhaltende Oberherrschaft es ermöglicht, dass sich dauerhafte Strukturen der Koexistenz und möglicherweise auch der Kooperation entwickeln, da ein von allen Seiten akzeptierter Rechtszustand besteht. Zwar ist für die Beteiligten nach wie vor das strategische Kalkül insgesamt handlungsleitend, doch erscheinen in ihm die Vorteile des Zustands der Koexistenz weitaus attraktiver als die anderen Alternativen. Es kann - einem »Liberalismus der Furcht« entsprechend - von einer pragmatischen Einsicht in die zu hohen Kosten der Konfrontation wie auch von einer Einsicht in die Schrecken und Grausamkeiten religiöser Konflikte geleitet sein und so im Prinzip der Vermeidung des summum malum einen rational-normativen Kern haben. Dieser führt jedoch nicht zu einer Form der wechselseitigen Anerkennung, die über das Dulden der Anderen hinausgeht und auf weitergehenden moralischen oder ethischen Überlegungen beruht.


Die Respekt-Konzeption

Im Unterschied hierzu geht die Respekt-Konzeption der Toleranz von einer moralisch begründeten Form der wechselseitigen Achtung der sich tolerierenden Individuen bzw. Gruppen aus. Die Toleranzparteien respektieren einander als autonome Personen bzw. als gleichberechtigte Mitglieder einer rechtsstaatlich verfassten politischen Gemeinschaft. Obwohl sich ihre ethischen Überzeugungen des guten und wertvollen Lebens und ihre kulturellen Praktiken stark voneinander unterscheiden und in wichtigen Hinsichten inkompatibel sind, anerkennen sie sich gegenseitig - und hier tut sich eine folgenreiche Alternative auf - als ethisch autonome Autoren ihres eigenen Lebens oder als moralisch und rechtlich Gleiche in dem Sinne, dass in ihren Augen die allen gemeinsame Grundstruktur des politisch-sozialen Lebens - die Grundfragen der Zuerkennung von Rechten und der Verteilung sozialer Ressourcen betreffend - von Normen geleitet werden sollte, die alle Bürger gleichermaßen akzeptieren können und die nicht eine »ethische Gemeinschaft« (z. B. eine Religionsgemeinschaft) bevorteilen. Grundlage hierfür ist der Respekt der moralischen Autonomie der Einzelnen und ihres »Rechts auf Rechtfertigung« von Normen, die reziprok-allgemeine Geltung beanspruchen. Ungeachtet der (wichtigen, doch hier nicht weiter thematisierten) Rechtfertigungsalternative zwischen einer Theorie, die - dem klassischen Liberalismus folgend - das Recht auf eine autonome Lebensgestaltung als zentral ansieht, und einem Ansatz, der den Grundsatz der unparteilichen Rechtfertigung von allgemeinen Normen der Gerechtigkeit betont, fordert die Respekt-Konzeption nicht, dass die sich tolerierenden Parteien die Konzeptionen des Guten der anderen als ebenfalls (oder teilweise) wahr und ethisch gut ansehen und schätzen müssen, sondern dass sie sie (und hier kommt die Alternative wieder ins Spiel) als autonom gewählt bzw. als nicht unmoralisch oder ungerecht betrachten können. Respektiert wird die Person des Anderen, toleriert werden seine Überzeugungen und Handlungen.

Es lassen sich zwei Modelle der Respekt-Konzeption unterscheiden, das Modell formaler Gleichheit und das qualitativer Gleichheit. Ersteres geht von einer strikten Trennung zwischen dem privaten und dem öffentlichen Raum aus, der zufolge ethische Differenzen zwischen Bürgern auf den privaten Bereich beschränkt bleiben sollten und nicht zu Konflikten in der öffentlich-politischen Sphäre führen dürfen. Als Bürger sind alle gleich, und als Gleiche stehen sie quasi »neben« oder »über« ihren privaten Überzeugungen. Dieses Modell findet sich in liberalen wie auch in republikanischen Versionen, wobei entweder die persönlich-private Freiheit im Zentrum steht oder die politische Gleichheit der Citoyens; ein Beispiel für Letzteres ist die Auffassung französischer Behörden, dass Kopftücher als religiöse Symbole in einer öffentlichen Schule keinen Platz haben. Im Kern geht es dem Modell formaler Gleichheit somit um die Verteidigung klassischer Freiheitsrechte der Bürger und um die Vermeidung ethisch begründeter Diskriminierung. Das Modell qualitativer Gleichheit hingegen reagiert darauf, dass bestimmte strikte Regelungen formaler Gleichheit Gefahr laufen, ethisch-kulturelle Lebensformen zu bevorzugen, deren Überzeugungen und Praktiken leichter mit einer solchen Trennung von »privat« und »öffentlich« vereinbar sind bzw. dem bisherigen Verständnis dieser Trennung entsprechen. Das Modell formaler Gleichheit ist so gesehen selbst potenziell intolerant und diskriminierend gegenüber Lebensformen, die eine Art öffentlicher Präsenz beanspruchen, welche der üblichen Praxis und konventionellen Institutionen widerspricht. Nach dem alternativen Modell respektieren sich Personen als solche, die rechtlich-politisch gleich sind und doch unterschiedliche, politisch relevante ethisch-kulturelle Identitäten haben, welche auf besondere Weise berücksichtigt und toleriert werden müssen, weil die diese Identität konstituierenden Werte und Überzeugungen für Personen eine besondere existenzielle Bedeutung haben. Dieser im Sinne der Fairness geforderte Respekt fordert schließlich bestimmte Ausnahmen oder Änderungen von hergebrachten Regeln und Strukturen. Wechselseitige Toleranz impliziert diesem Verständnis nach, den Anspruch anderer auf vollwertige Mitgliedschaft in der politischen Gemeinschaft anzuerkennen, ohne zu verlangen, dass sie dazu ihre ethisch-kulturelle Identität in einem reziprok nicht forderbaren Maße aufgeben müssen.


Die Wertschätzungs-Konzeption

In den Diskussionen über das Verhältnis von Multikulturalismus und Toleranz findet sich zuweilen eine vierte Konzeption, die Wertschätzungs-Konzeption genannt werden kann. Sie enthält eine anspruchsvollere Form wechselseitiger Anerkennung als die Respekt-Konzeption, denn ihr zufolge bedeutet Toleranz nicht nur, die Mitglieder anderer kultureller oder religiöser Gemeinschaften als rechtlich-politisch Gleiche zu respektieren, sondern auch, ihre Überzeugungen und Praktiken als ethisch wertvoll zu schätzen. Damit dies allerdings noch eine Konzeption der Toleranz ist und die Ablehnungs-Komponente nicht verloren geht, muss diese Wertschätzung eine beschränkte bzw. »reservierte« sein, bei der die andere Lebensform nicht - zumindest nicht in den entscheidenden Hinsichten - als ebenso gut oder gar besser als die eigene gilt. Man schätzt bestimmte Seiten dieser Lebensform, während man andere ablehnt; doch der Bereich des Tolerierbaren wird durch die Werte bestimmt, die man in einem ethischen Sinne bejaht. So entspricht dieser Toleranzkonzeption bspw. - in liberaler Perspektive - eine Version des Wertepluralismus, der zufolge es innerhalb einer Gesellschaft eine Rivalität zwischen an sich wertvollen, doch inkompatiblen Lebensformen gibt bzw. - in kommunitaristischer Perspektive - die Auffassung, dass es bestimmte, sozial geteilte Vorstellungen des guten Lebens gibt, deren partielle Variationen tolerierbar sind.
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pröll
Beitrag 14 Dec 2005, 13:36
Beitrag #150


hully gully!
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mir persönlich gefallen das "qualitative modell" der "respekt - konzeption" und die "wertschätzungs - konzeption" eigentlich am besten.

die ersten beiden scheinen mir etwas zu sehr religiös motiviert, beide zu sehr von oben herab, so "na wenn schon, solangs mi net persönlich tangiert...", sind mmn. ziemlich "intolerante toleranz - konzeptionen"
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Delegoano
Beitrag 14 Dec 2005, 13:36
Beitrag #151


Delegoano
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Oh Gott...

Ich bin ab jetzt intolerant, da erspar ich mir viele Fragen...
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caTekk
Beitrag 14 Dec 2005, 15:37
Beitrag #152


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Na dann hätten wir die Begriffserklärung nun auch abgeschlossen. Thx Marela, die einzige die sich hier nicht mit Halbwahrheiten zufrieden gibt. Manche sollten die Toleranz Sache vielleicht nicht so blauäugig sehen und ich werde mich wohl mit dem Begriff mehr anfreunden ... da der Kontext in dem der Begriff Toleranz verwendet wird eh meistens deutlich macht auf welche Konzeption man schließen muss.

Zum sozialen Umgang miteinander brauch ma das aber alles auch glaub ich nicht, da reicht wohl hoffentlich ein bischen Herz und ein gesunder Menschenverstand?

Der Beitrag wurde von caTekk bearbeitet: 14 Dec 2005, 15:44
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tfan
Beitrag 14 Dec 2005, 15:42
Beitrag #153


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Wer Gerhard Polt kennt, dem sagt auch "TOLERANZ" was!

Anhören, schönen Nachmittag noch))
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B.
Beitrag 14 Dec 2005, 16:49
Beitrag #154


der seltene gast
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ZITAT(caTekk @ 14. Dec 2005, 5:29 )
Könn ma den Thread eigentlich eh zu machen ... wenn die Herren hier schon so eine eindrucksvolle Demonstration liefern, von Posts  die die Welt nicht braucht. Na wo bleibt denn da dein schlechtes Gewissen als Supporter lieber B. !?

Du schreibst es: eine eindrucksvolle Demonstration. Allerdings von Postings, wie sie ohne Toleranz zu Hauf zu lesen sind/wären.

Schlechtes Gewissen? Weshalb?
a) s. 3 Zeilen darüber
b) liegt das Kündigungsschreiben schon ein Zeiterl am Tisch, weil ... ach ...
c) habe ich verpasst, daß kabarettistisch angehauchte Dialoge auf der schwarzen Liste stehen?
d) sollten wir als nächstes wohl nachfragen, wie "Spaß" definiert wird
e) ist es doch eh nur ein altes Thema, das niemanden interessiert, insofern ist doch egal, was hier geschrieben wird
f) wenn's dich stört, lies' es einfach nicht!


Thread zumachen? Weshalb?
Es geht ja konstruktiv zur Sache.
Vielen Dank an die werte Miss Dita. Sehr gut, setzen, und ein dickes Mitarbeitsplus bekommst' dafür auch noch! Ach, was soll's. Gleich ein goldenes Sternderl!

Der Text hat die Erinnerung an etwas geweckt, was noch zu posten war ... den Bereich des Tolerierbaren ... definieren wir jetzt einfach mal die "Kerntoleranz" und die "Randtoleranz" (als Bereich zwischen der Kerntoleranz bis zur Toleranzgrenze) quasi als Übergang zwischen schwarz und weiß.
Denn mit Graustufen ist die Welt viel schöner.


Ich wünsche ein gesegnetes Nachtmahl und einen ebensolchen Abend!


Edit: Nach einem Hinweis ... damit's besser rauskommt, nun eine essentielle Aussage fettgedruckt.

Der Beitrag wurde von B. bearbeitet: 16 Dec 2005, 03:31
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caTekk
Beitrag 14 Dec 2005, 16:56
Beitrag #155


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ZITAT(caTekk @ 14. Dec 2005, 5:29 )
Mir scheint manche Leute haben eine besondere Gabe dafür Sachen falsch auf zu fassen ... bzw. Sachen bewusst so auf zu fassen, dass sie ja noch was drauf/dagegen sagen können ...  (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/sleeping.gif)

(IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/sleepy.gif)

Wie kommst du eigentlich dazu mir einreden zu wollen ich wäre nicht tolerant? Ich kann mich nicht erinnern mich hier schon zu meinem Standpunkt bezüglich Toleranz in der Technoszene geäußert zu haben, bis jetzt ging es nur um die Bedeutung des Wortes an sich. Na Ja, wollen wir dem B. mal nicht sein Technoboard - Weltbild zerstören (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/wink.gif) ... caTekk = Böse (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/wacko.gif)

Der Beitrag wurde von caTekk bearbeitet: 14 Dec 2005, 17:05
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Luminary
Beitrag 14 Dec 2005, 17:26
Beitrag #156


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Nein, hast du nicht. Oder eigentlich schon.
Der Anlass warum ich den Thread wieder nach oben geholt hatte war dein "Vorwurf" an mich, dass ich nicht tolerant wäre (obwohl ich, soweit ich das verstanden habe, dies doch immer propagieren würde).
Durch Miss Ditas Aufklärung und der Äusserung das du dich nun versuchen würdest dich mit dem Begriff anzufreunden, ist ja schon ein riesen Schritt getan.

Und böse bist du wahrlich nicht, eher niedlich. Nämlich mich (und wohl auch B.) blosszustellen und dann die Retourkutsche bekommst und dann beleidigt um dich schlägst.
Ich frage mich eigentlich wer da ohne, weil du das immer wieder einbringst, dem tb nicht auskommt. Du überhäufst mich mit deiner Meinung bezüglich Toleranz, Musik uswusf was mir nicht soo wichtig ist, weil ich meine eigene Meinung habe und auch andere Meinungen durchaus schon gerne höre, aber du führst einen Kreuzzug als hättest du nichts anderes.

Der Beitrag wurde von Eye-Q bearbeitet: 14 Dec 2005, 17:28
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B.
Beitrag 14 Dec 2005, 17:28
Beitrag #157


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ZITAT(caTekk @ 14. Dec 2005, 16:56 )
ZITAT(caTekk @ 14. Dec 2005, 5:29 )
Mir scheint manche Leute haben eine besondere Gabe dafür Sachen falsch auf zu fassen ... bzw. Sachen bewusst so auf zu fassen, dass sie ja noch was drauf/dagegen sagen können ...  (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/sleeping.gif)

(IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/sleepy.gif)

Wie kommst du eigentlich dazu mir einreden zu wollen ich wäre nicht tolerant? Ich kann mich nicht erinnern mich hier schon zu meinem Standpunkt bezüglich Toleranz in der Technoszene geäußert zu haben, bis jetzt ging es nur um die Bedeutung des Wortes an sich. Na Ja, wollen wir dem B. mal nicht sein Technoboard - Weltbild zerstören (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/wink.gif) ... caTekk = Böse (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/wacko.gif)

??????????????????????????????????????
Verzeihung, daß ich mich auf Aussagen über diesen Thread hinaus bezog ... um mein Posting nach dem "Raufholen" des Threads zu rechtfertigen. Wusste nicht, daß die User in jedem Thread ein neues Gesicht zeigen dürfen und nur dieses bewertet werden darf.

Aber gut, wenn du das öffentlich in den Raum stellst, sollst du auch die Antwort öffentlich erhalten.

Böse bist du sicher nicht, aber jetzt ist es soweit und ich muß resümieren, daß du mir nun nicht mehr suspekt, sondern offensichtlich lediglich ein naiver und/oder ziemlich verkorkster Bauernbub bist. Anders kann ich mir nicht erklären, was du dir immer zusammenreimst. Liab. Lustig. Danke für die immer wieder köstlichen Unterhaltungen. Zwar eigentlich oft zum Weinen, aber auch zum Lachen.

Weißt du, du bist mir eigentlich ziemlich schnurz, immerhin kenne ich dich ja nicht. Bin bloß der - offensichtlich falschen - Meinung, daß in einem öffentlichen Forum auch das Recht besteht, zu widersprechen, wenn man der Meinung ist, daß es nötig ist.
Ab jetzt werde ich dich weder kommentieren, noch akzeptieren, noch was auch immer -ieren, sondern nur noch ignorieren. Das ist offensichtlich das einfachste und einzige Mittel, um diese zeitfressenden, irrsinnig mühsamen Diskussionen mit dir zu vermeiden.
Und wie jedesmal stellt sich die Frage: weshalb hast du eigentlich damit angefangen? Aber egal. <ignormode:on>

An die anderen: Sorry für's Offtopic-Posting.

Der Beitrag wurde von B. bearbeitet: 15 Dec 2005, 19:55
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caTekk
Beitrag 14 Dec 2005, 17:30
Beitrag #158


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ZITAT(Eye-Q @ 14. Dec 2005, 17:26 )
Und böse bist du wahrlich nicht, eher niedlich. Nämlich mich (und wohl auch B.) blosszustellen und dann die Retourkutsche bekommst und dann beleidigt um dich schlägst.
Ich frage mich eigentlich wer da ohne, weil du das immer wieder einbringst, dem tb nicht auskommt. Du überhäufst mich mit deiner Meinung bezüglich Toleranz, Musik uswusf was mir nicht soo wichtig ist, weil ich meine eigene Meinung habe und auch andere Meinungen durchaus schon gerne höre, aber du führst einen Kreuzzug als hättest du nichts anderes.

Na witzig, dass wir mehr oder weniger die selbe Wahrnehmung voneinander haben ... da muss wohl was schief gelaufen sein (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/wink.gif)


@ B: Deine Beleidigungen finde ich ziemlich tieaf. Das Niveau das du hier anstrebst hab ich echt nicht nötig, und ich verspüre, anders als du offensichtlich, auch kein Bedürfnis (Wut, Zorn oder so?) mich auf dieser Ebene mit dir auseinander zu setzen. Wie du schon richtig erkannt hast kennen wir uns nicht und im Gegensatz zu dir besitze ich wenigstens soviel Toleranz dir etwas Respekt in der Öffentlichkeit entgegen zu bringen. Und so lange du dir deine scheiß abfällige Schreibweise (nicht nur hier) nicht abgewöhnst, kannst du von mir auch keinen anständigen Diskussionsbeitrag erwarten. Aber anscheinend bist du so sehr damit beschäftigt die Fehler Anderer auf zu Zeigen, dass dir deine Eignenen schon lange über den Kopf gewachsen sind.

ZITAT
weshalb hast du eigentlich damit angefangen?

Das warst im übrigen du ... und ich stell mir diese Frage eigentlich ... (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/wacko.gif)

Der Beitrag wurde von caTekk bearbeitet: 14 Dec 2005, 23:49
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marotte
Beitrag 14 Dec 2005, 17:30
Beitrag #159


krizem krazem
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das ist ja schon fast wie eine seifenoper zum lesen ....
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Luminary
Beitrag 14 Dec 2005, 18:05
Beitrag #160


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ZITAT(caTekk @ 14. Dec 2005, 17:30 )
Na witzig, dass wir mehr oder weniger die selbe Wahrnehmung voneinander haben ... da muss wohl was schief gelaufen sein  (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/wink.gif)

Damit habe ich kein Problem.
Nur, dann unterlasse DU es in Zukunft mich ständig mit irgendwelchen Sachen zu beharken wo du vermeintlich meinst das ich mich widersprechen würde (*edit: abgesehen davon, was einige Threads und Themen betrifft, nicht alles dreht sich nur um dich, auch wenn du darin vorkommen solltest*).
Ich tue das bei dir schon seit einige Zeit nicht mehr (weder versuche ich Leute von "meiner" Musik zu überzeugen oder propagiere sie als "the best", noch stelle ich DJ als beste voran oder stelle sie zurück, uswusf - für mich ist das einfach Geschmackssache) und das was sonst immer nun gelaufen ist waren deine Versuche mir irgendwas zu "beweisen".
Anstatt das es also nun schief läuft, sollte wohl am besten in Zukunft gar nichts mehr laufen, ist wohl am angenehmsten für alle.

Gell, marotte, das macht das Board erst richtig interessant. Wen interessiert schon die Musik, das Leben ist ernst genug (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/happy.gif)

Der Beitrag wurde von Eye-Q bearbeitet: 14 Dec 2005, 18:12
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