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> Farewell Peter-Party
Neo
Beitrag 6 Dec 2004, 19:08
Beitrag #1


schnuffi
********

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Bye, bye, Peter

Es ist geschehen. Peter Czermak hat sich freiwillig vom Leben verabschiedet. Für alle, die ihn kannten und schätzen, bleibt dieser Freitod vermutlich für immer unverständlich. Wenn ihm auch sonst die Meinung anderer wichtig war, entschied er ein letztes Mal ganz für sich allein.

Er wusste stets, was er tat und er hat immer versucht seine Ideen auch zu realisieren. Als einer der Ersten hat er das Potential von Party-Sites gesehen – als einer der Letzten hat ihn der wirtschaftliche Erfolg gereizt. Ein Widerspruch in sich? Keiner für Peter Czermak. Er war damit zufrieden, die Zeichen der Zeit richtig gedeutet zu haben.

Was auch immer ihn dazu getrieben hat, gerne wären viele an seiner Seite gestanden, um ihm zu helfen. Doch genau das, war nicht das, was er von Freunden erwartet hat. Und so wollen wir, trotz unserer Traurigkeit, sein Andenken so hoch halten, wie er es verdient hat. Seiner gedenken - nicht nur in stiller Trauer - sondern auch mit einem Fest, wie er es selbst gefeiert hätte.

Am Di. 7.12. laden Peters Freunde aus verschiedenen Kreisen gemeinsam zu einer Farewell Peter-Party, bei der alle die, die sich mit ihm verbunden gefühlt haben, Peter die letzte Ehre erweisen werden.

Als Hommage werden ab 21:30 in der Volksgarten Banane, Freunde aus seinen Texten lesen. Im Anschluss daran erweisen ihm viele von Österreichs besten DJ's auf ihre Art ihre Referenz. Mit einem mehr als 12stündigen Line-up verabschieden sich ua. Acan, Aziz, Chinaman, Crazy Sonic, Gobajashi, Mastercash, Roman Ranosz, Pezo Fox, Ronaldo, Smoove, Xela L. Auch alle anderen Mitwirkenden an diesem Abend, tun dies zum Andenken an Peter, ohne Honorar!

Der Eintritt ist selbstverständlich frei, der gesamte Reinerlös (Spenden & Gastroumsatz) wird jedoch gespendet. In diesem Sinne hoffen die „Veranstalter“ auf möglichst hohe Einnahmen für Peters Familie...

Der Beitrag wurde von Neo bearbeitet: 20 Dec 2004, 19:21
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Carry B
Beitrag 11 Jan 2005, 15:40
Beitrag #2


Der Templer
***

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Peter Czermak Suizid

... Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete _ durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wolle ... während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel ... Mt 1,1_25 (Evangelium am Heiligen Abend eines Lesejahres A)

Nur dreimal im Leben habe ich Peter Czermak für kürzeste Augenblicke gesehen, und drei-, viermal mit ihm gemailt. Ich kann nichts über ihn sagen. Außer dass eine Mail kam, die einlud, am 7. Dezember zu einem Farewell in den Volksgarten zu kommen. Und so also erfuhr ich, dass er von einer Brücke gesprungen ist. Er legte Platten auf, er organisierte Clubs, er duldete die Methoden der Türsteher nicht. Und er organisierte http://www.club.at, und dabei haben wir uns kennen gelernt, weil seine Gruppe im Jahr 2000 unseren Wagen bei der Regenbogenparade dokumentierte. Vielleicht der schönste Tag meines LEBENS. Ich lernte ihn am schönsten Tag meines Lebens kennen. Und dann hab ich ihn noch einmal im Büro gesehen und heuer, Anfang des Sommers, im Messepalast ein letztes Mal, als er ein Plakat aufhängte, das für eine seiner Veranstaltungen warb. So oberflächlich war ich, dass ich gar nicht mehr sagen könnte, was er da veranstaltete. Er stand kurz vor seinem dreißigsten Geburtstag und hat sich im November von einer Brücke gestürzt.

Ich habe ihn also nicht gekannt und schüttele mich in Weinkrämpfen, dass wir so schlecht organisiert sind, dass so viele jedes Jahr sich keine Wärme holen können und also eintauchen müssen in den Tod. Auch ich bin 53 und besitze 45 Euro für den Rest des Lebens. Das Bezirksgericht Innere Stadt schickt wieder einen RSa. Keinen Termin habe ich inne, wo irgendein Euro verdient werden wird. Und so kurz ist unser Leben, und so ernst müssen wir es nehmen. Ich habe nicht die geringste Ahnung, warum dieser Suizid Peters stattfinden musste. Verkrieche mich noch mehr, kann keine Hilfestellung mehr erkennen. Wenn ich Glück gehabt hätte, wäre ich vielleicht gesprungen. Es sollen fest eingemeißelt werden Peter Czermak und die vielen heurigen Namen. Und dass kein Gott ist. Und wir es nicht zustande bringen, ein Leben zu errichten. Kann selber niemandem helfen. Nicht einmal den Tag bewältigen.

Nur bitte, bitte, bitte, kommt nicht zu Besuch, ladet mich nicht ein, weil Weihnachten wäre. Lasst mich wenigstens jetzt in Ruh.



(IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/closedeyes.gif) ein netter text,... geschrieben von Phettberg in Phettberg's Predigdienst vom 3. Jänner 2005
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