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> Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit
Slavko Milosevic
Beitrag 22 Nov 2005, 00:23
Beitrag #81


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Die Kunst die Tochter der Freiheit? Mit nichten! Wie das Orson Welles gesagt hat: "The enemy of art is the absence of limitations." Die Kunst der Kunst ist es ein beschränktes und greifbares Medium zu nehmen und daraus etwas ungreifbares zu erschaffen. Kunst besteht demnach aus Konstruktion, aus der Kunstruktion des Ungreifbaren und mithin nicht im Ausdruck von irgendetwas bereits vorhandenen, schon gar nicht von etwas methaphysischen bzw. autobiografischen. Dies trifft besonders auf die Musik und insbesondere die elektronische zu, da hier die Konstruktion allein ausschlaggebend ist und mithin die Kunst nur durch die Anwendung erst entsteht, da hieraus erst entsteht wozu sie gedacht ist, was jedes mal von erneuter Individualität geprägt ist, sprich nicht das Medium ist die Botschaft sondern der Konsument ist es letztlich selbst und hier kommt nun der springende Punkt der wahren Kunst: Fühlt man etwas dann ist es real, auch wenn der Auslöser nur Trug war, nur Illusion und Konstruktion, einmal vorhanden ist es echt und man hat damit aus nichts etwas neues geschaffen. Die Wahre Kunst, welche wohl nur theoretisch in Reinform existiert schafft also etwas gänzlich neues. Es kann jedoch aus einem System nichts entspringen was das System nicht vermag, bzw. der Natur des Systems nicht entspricht, aufgrund der allgemeinen Systemimmanenz und demnach gibt es keine Kunst, mithin gibt es auch keine Freiheit, weder die des Menschen noch die der Kunst. Nach der ersten Definition würde es also keine Kunst geben da sie Freiheit vorraussetzt, die es nicht gibt. Abbildung ist keine Kunst, Abbildung ist trug, allein dadurch dass es durch das nicht vorhandensein von Realität aufgrund der unendlichen maginären und immaginären objekte des Gesamtsystems nicht möglich ist etwas wahres auszusagen. Kunst hingehen entsteht also (theoretisch, wenn es sie denn nun wirklich gäbe) innerhalb eines nicht vorhandenen Momentes, ist also ein Quantensprung (bzw. eigentlich das Gegenteil) in der Metaphysik des Universums und macht somit in der beschränken Wahrnehmung des Menschen einen flash (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/wink.gif) That's it...

Der Beitrag wurde von DJ George le Nagelaux bearbeitet: 1 Dec 2005, 12:00
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lovedoktor
Beitrag 1 Dec 2005, 02:14
Beitrag #82


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ZITAT(caTekk @ 28. Apr 2003, 23:31 )
@ Luke: Das Ziel von Schranz ist es Musik zu machen, die nur dazu gedacht ist das man dazu herum hüpfen kann. Einfach nur "Sound", ohne musikalischen Sinn. Und was mich daran so stört, ist das dieser "sound" gar nichts, rein gar nichts mit TECHNO zu tun hat !!!!!!


Na is muss sagen Schranz is schu a kalsse Muke! (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/satisfied.gif)

Zwar net auf Dauer aber zum fortgehn is scho geil!!! (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/thumbs-up.gif)
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Delegoano
Beitrag 1 Dec 2005, 09:22
Beitrag #83


Delegoano
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schranz ist die moderne Version vom Urwaldgetrommel, insofern ist es die moderne Urform der Rhythmischen Musik... Klar, schracher sound und viel geräusch dabei, aber wart ihr schon mal auf einem noisecore fest? oder hard tekk ? da ist mir so slower 142er Schranz eigentlich schon lieber....

aber minimale pling plong elektronik , da kann ich ja mit dem selben Argument kommen... ist schnell hingschissen und gut als Kunst verkauft...zumal gerade in der Kunstszene gut etabliert und somit anscheinend Kunst... Und auch der minimal sound setzt stark auf triolen, monotonie und dodleinfache melodien, da gibts leider auch viel zu wenig ausreisser zu den 808 standard drumloops und den immer selben sounds (offbase terz), innovativ ist das genausowenig wie schranz, zumal schon länger da...
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Beitrag 1 Dec 2005, 10:17
Beitrag #84


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ZITAT(Delegoano @ 1. Dec 2005, 9:22 )
... ist schnell hingschissen und gut als Kunst verkauft...zumal gerade in der Kunstszene gut etabliert und somit anscheinend Kunst... Und auch der minimal sound setzt stark auf triolen, monotonie und dodleinfache melodien, da gibts leider auch viel zu wenig ausreisser zu den 808 standard drumloops und den immer selben sounds (offbase terz), innovativ ist das genausowenig wie schranz, zumal schon länger da...

WORD! alter leguan! (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/567.gif)
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pArAdOxYgEn
Beitrag 1 Dec 2005, 11:50
Beitrag #85


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wollt eigentlich auch was zu dem thema schreiben, aber dem schorsch sein posting hat, weil ich versucht war ihn zu verstehen, soviel hirnleistung verbraucht, das ich meine meinung vergessen habe (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/laugh.gif)

aber einige schöne postings dabei, viele gute meinungen zu dem thema (bis auf die stilrichtungsdiskussionen) ... da merkt man was elektronische musik in vielen leuten bewirkt, beziehungsweise wie sie wirkt und was sie für eine bedeutung für den einzelnen hat

ich werd später was dazuschreiben

@B.
danke fürs ausgraben des threads (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/smile.gif)
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Delegoano
Beitrag 1 Dec 2005, 12:07
Beitrag #86


Delegoano
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Ich glaube man sollte das Auflegen von einschlägigen Stilrichtungen sowieso mehr als Sport denn als Kunst betrachten, die DJ´s die wirklich "künstlerische" oder artistische Leistungen vollbringen bewegen sich ja sowieso abseits jeder stilistischen Grenze oder Technischen Spezifikation.

Für mich sind ja Russische Tapedeck-DJs die letzten Künstler dieser Art.... (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/tounge.gif)
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caTekk
Beitrag 1 Dec 2005, 12:58
Beitrag #87


Flex Schallplatten
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ZITAT(Delegoano @ 1. Dec 2005, 13:07 )
Ich glaube man sollte das Auflegen von einschlägigen Stilrichtungen sowieso mehr als Sport denn als Kunst betrachten, die DJ´s die wirklich "künstlerische" oder artistische Leistungen vollbringen bewegen sich ja sowieso abseits jeder stilistischen Grenze oder Technischen Spezifikation.

That´s it ! ... und ich bleib dabei, Fließbandproduktion ist keine Kunst, egal welche Stilrichtung (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/wink.gif)

Der Beitrag wurde von caTekk bearbeitet: 1 Dec 2005, 13:01
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Delegoano
Beitrag 1 Dec 2005, 17:20
Beitrag #88


Delegoano
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Da fehlt nur noch die Anmerkung, dass es auch anmutige Sportler gibt, bei denen es eine Freude ist zuzusehen, da man spürt, dass Sie das, was sie tun mit Liebe machen. So ists bei allem und auch beim Auflegen.

Man spürt und hört, ob jemand einfach nur Übergänge aneinanderreiht, weil er gefallen will und sich das halt so gehört, oder ob jemand die Musik die er spielt auch liebt und diese Liebe einfließen läßt, ob ich jetzt Elektro, House, Minimal, Pop, Klassik oder schranz oder was auch immer spiele oder mich als Künstler anderwertig betätige (selbstverständlich sind bei schranz die "Ausdrucksarten" etwas begrenzter als z.b.: bei House....) aber trotzdem, nur wer sein ding auch wirklich mit Liebe betreibt wird auch andere Menschen damit bewegen...

Offtopic:
Auch die Stildiskussion ist hinfällig...
Weil die Meinung Schranz/minimal/whatever ist scheisse ist halt nicht gültig.

Kommunikationswissenschaftlich korrekt wäre -

Schranz/minimal/whatever find ich scheisse - richtig! Da es eine persönliche Meinung ist und nicht eine Allgemeine Abwertung. Ich als DJ bin froh, wenn andere DJ´s meine Musik scheisse finden, weil dann hab ich ja bessere Chancen, aber wer mir mit "Techno ist scheisse !" Kommt, den finde Ich scheisse ! weil sich diese Wertung einfach niemand erlauben darf, und wenn dann nur wer der sich bei techno auch richtig auskennt (so einer würde das aber nicht behaupten, oder ?) (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/happy.gif)
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Delegoano
Beitrag 1 Dec 2005, 17:35
Beitrag #89


Delegoano
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Um noch einmal auf das eigentliche Thema zurückzukommen:

Es gibt zeitgenössische Historiker die folgendes behaupten:

Die musikalische Innovationskraft der Schwarzen in den Staaten (die Entwicklung von Motown, hiphop, reggae) rührt eigentlich von deren wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Deprivation, sprich, die herrschende Armut und die Ausgrenzung, b.z.w. auch Sklaverei führten zu einer Entwicklung des Blues, der ja eigentlich eine Art ziviler, verbaler Protest und auch Trost zugleich war.... ...diese Entwicklung setzt sich also insofern fort, dass gerade dort, wo man am stärksten beschnitten wird in seinen Möglichkeiten, der Erfindungsgeist wesentlich größere Sprünge machen muß, um ein Überleben zu sichern.

So hat diese schwarze und unerdrückte Bevölkerung sich hauptsächlich neben dem Leid des Alltags die musikalische Entwicklung vorangetrieben und das unterbewußt, b.z.w. als Ventil des Leids und des Frusts. Jeder Musiker weiß dass die kreativsten Schaffensphasen oft während der emotional aufwühlendsten Lebensphasen -wie etwa Armut, Suchtphasen, Freundin oder Job weg oder bekannter tot- sind. Starke Emotion führt zu starkem Ausdruck...

Natürlich bevorzuge ich die Freiheit für meine Entwicklung, angesichts dieser Meinung muß ich aber sagen, dass ich den Aphrismus vom Nagelschorsch, dass die beste Kunst dort entsteht wo die stärksten (geistigen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen) Mauern bestehen, durchaus richtig finde.
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