wiener clubbings und die Übersättigung an Headlinern, solte es in Wien mehr Events geben, welche Lokale Acts supporten? |
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wiener clubbings und die Übersättigung an Headlinern, solte es in Wien mehr Events geben, welche Lokale Acts supporten? |
5 Feb 2011, 11:35
Beitrag
#1
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Newbie Gruppe: MemberS Beiträge: 1 Mitglied seit: 5-February 11 Mitglieds-Nr.: 18.628 |
Hi Leute, bin neu hier im Board und starte gleich mal mit einem Thema was mich schon seit langem beschäftigt...
Ich finde besonders in Wien hat so klein der Club auch sein mag einen "Daily Headliner" am Start, teilweise mehr Headliner aus dem Ausland als Lokalen Nachwuchs, und teils nich mal lokale Residents. Verbunden mit einem Preisdumping schiessen sich so immer mehr Veranstalter ins Knie da immer bekanntere Stars gebucht werden in Clubs welche es unmöglich machen solche Besucherzahlen zu fassen um einen Positiven Ertrag zu liefern. Mehrere Veranstalter gehen somit finanziell in die Brüche, andererseits beschäftigen sich Clubbesitzen und Veranstalter immer weniger mit aufwendigen Installationen, Deko, Lichdesign und Specials, immer findet man eine kahle Location vor mit einigen "Star Djs" und thats it. Wie denkt Ihr darüber, gibt es in der Stadt zu wenig zusammenhalt oder mangelt es einfach an der Kommunikaiton in der Szene? Eure Kuki =) |
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9 Feb 2011, 17:27
Beitrag
#2
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Hardcoreposter Gruppe: Members Beiträge: 1.624 Mitglied seit: 13-March 03 Mitglieds-Nr.: 1.424 |
Als mein Partner Marc und ich 1998 das con:verse in der Meierei begonnen haben, war internationales "booking" in Wien noch sowas wie ein Fremdwort. Die "house" Szene war extrem kommerziell, es spielten immer dieselben DJs (auch oft 3mal am Abend) und Techno war entweder Rave oder Underground. Das Techno CAfe galt als Kult und das FLEX war fest in der Hand des Drum and Bass.Es gab 1, maximal 2 Parties am Wochenende, das HAPPY war damals unsere grösste "Konkurrenz", was hatten wir Angst, wenn wir HAPPY am Samstag als Mitstreiter hatten.Die haben dann sogar aufgehört, Flyer zu machen, die pure reine Mundpropagande reichte schon, damals gabs noch kaum Onlineportale, und noch lange nicht jeder hatte ein Handy.
Dann haben wir jeden Samstag Djs eingeflogen, die dann auch einen "anderen" Sound gespielt haben, als man ihn hierzulande kannte und viele andere zogen in der Folge nach. Doch im Grossen udn Ganzen war Wiens Szene in der Hand der heimischen DJs, was übrigens damals oft als provinziell abgetan wurde. Produzenten gab es wenige unter den DJs, war damals auch noch nicht so einfach. Kruder & Dorfmeister füllten Hallen, dahinter wurde es dann schnell mal ruhig. Techno war hart und schnell. Und heute? Heute ist die "Community" das Wichtigste,der Zusammenschluss von 20 WU Studenten, von denen einer mit Serrato oder Traktor spielt reicht schon aus und auf gehts. Locations hat Wien ja auch genug, also kann man schnell unter die Veranstalter gehen.Dann buchen wir mal rasch einen internationalen DJ, es gibt ja überall Listen, Charts, Onlinemagazine. Die Agenturen haben Wien ganz oben auf der Liste, also ist jeder willkommen, gagentechnisch glauben sowieso alle, wir sind die Reichsten und dann gibts auch noch so wahnsinnig viele, wirklich dumme Veranstalter, die hier mitspielen und sich diesen Preispoker gefallen lassen. In jedes mittelklassige Brezelgewölbe kann man heutzutage schon internationale Djs buchen, Hauptsache es steht Cadenza dabei oder sonst ein Label von Format. Wenn ich höre, was sich manche Djs an Gage vorstellen, wird mir schlecht.Aber e klar, sie verkaufen ja nix mehr, ich höre es jede Woche von Neuem. Dann gibts auch die Sorte "Top" Djs, die 7000 Euro wollen und dann einen Schrott präsentieren, dass einem schlecht werden kann. Trotzdem will man die dann 5 mal im Jahr herholen. Ich habe beispielsweise, so sehr ich ihn als Prodzenten und Remixer schätze, noch NIE ein tolles Set von Carl Craig gehört. Trotzdem will er immer mehr, er starrt stier auf seinen Laptop und spielt Oldschool techno so lieblos, als könnte man meinen, er will gar nicht, dass man dazutanzt. Man könnte diese Liste endlos weiterführen, es gibt wenige Ausnahmen (zB Bodzin), wo wirklich in der DJ Oberliga Liebe zur Arbeit in jedem Set rüberkommt. im "Mittelbau" der Djs und Produzenten gibts da natürlich viel mehr Ausnahmen. Womit wir beim Thema Produzieren wären. Das Produzieren an sich ist ja anno 2011 sicher viel einfacher geworden als in den Neinzigern. "bedroom" Prodzenten sind wir ja alle, fürs Finalisieren brauchen wir da und dort Hilfe, oder auch nicht. Geben tut es Output ja mittlerweile en masse, auch Substanzielles, doch sieht man doch auch 2011 den Wald vor laute Bäumen nicht mehr. DIE herausragende Produktion gabs vielleicht noch nicht, doch ist es auch wirklich nicht einfach für österreichische Künstler, auf die wirklich rennomierten Labels zu kommen, das hat auch mit der Ökonomie des Marktes zu tun, die Märkte brechen weg und man kommt einfach nicht mehr zu schnell ins kleine Boot rein. dazu gibt es einfach viel zu viel, das fördert hier noch zusätzlich die Übersättigung. Aber sich einfach mal hinsetzen und schnell was Produzieren, das kann man vergessen. Wien ist, das habe ich schon mal geschrieben, 2011, am Wendepunkt angekommen. Die Szene wird definitiv kleiner werden, so wie der Markt derzeit arbeitet, so gehts sicher nicht weiter, hier werden die Selbstregulierenden Mechanismen greifen. Ob man es glauben mag oder nicht. Carl Craig in der Passage ist dafür nur ein gutes Beispiel. |
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