CRAZY SONICS JAHRESBILANZ 2010, jährliche Wichtigtuerei meinerseits |
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CRAZY SONICS JAHRESBILANZ 2010, jährliche Wichtigtuerei meinerseits |
3 Jan 2011, 22:10
Beitrag
#1
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Hardcoreposter Gruppe: Members Beiträge: 1.624 Mitglied seit: 13-March 03 Mitglieds-Nr.: 1.424 |
Was darf man sagen über das vergangene Jahr 2010 durch die Brillen des Elektronikers.
Aus Wiener Clubsicht war es das Jahr der Goldgräberstimmung: Unfassbar, wie viele Veranstalter in diesem Jahr ihr Glück versuchten. Egal in welchem Club, jedes Wochenende fanden sich internationale Topacts auf den Flyern und machten es den Weggehern richtig schwer. Dazu kamen noch Grossveranstaltungen, die in Wien aber leider das Image des Solariums nie wegbekommen- egal ob mit Sven Väth oder ohne. Der Nachteil dieses-teils übermotivierten- Wettbuchens ist eine merkbare Stagnation des Weggehverhaltens auf hohem Niveau. Es war alles schon da, alles hat man schon gesehen, mit nichts ist der Wiener noch zu überraschen. So kam es dann auch, dass so manches nicht so funktionierte wie erwünscht- auch weil Djs und ihre (auch in Wien ansässigen) Booker die Gagen in ungeahnte Höhen schraubten. Das Rückbesinnen auf die Qualität der eigenen Kräfte hat wohl am besten Wiens charmante Clubneueröffnung "Market" geschafft, dort baut man verstärkt auf österreichische Talente. Wenn die Soundprobleme einmal gelöst sind, könnte das Ganze eine runde Sache werden. Am Gürtel ging ebenfalls die Post ab. Werk, Loft und Auslage sorgten gar für eine "Gürtelaffaire", der Susiclub sprengte alle Kapazitäten und selbst die Auslage überraschte mit fetten Bookings. Die "Camera" hingegen verboinkte sich zusehends in suburbanen Gefilden. Ein längst ausgestorben geglaubtes Publikum treibt sich dort herum und sorgte wohl auch dafür, dass das MNML das Weite suchte- und in der Camera als ANIMAL verbleibt. Rund um den Prater war 2010 sicher das Epizentrum des qualitativen Weggehens. Die Pratersauna hat den 2009 losgetretenen Hype 2010 erfolgreich fortsetzen können. Vor allem im Sommer hat der Club auch definitiv seinen Charme. Die Idee des "Prater unser" Festivals half dem sicher ein Stück weiter. Auch sonst mangelt es den dortigen Kreativköpfen nicht an neuen Ideen, und wenn es dann kalt ist im Winter, macht man einfach 5,6, Floors auf, Berlin ist sowieso überall- und den jungen Modeafficionados war es egal, ob da mal irgendwas im NEWS zu lesen stand wegen irgendwelcher Besitzverhältnisse. Das Planetarium-meine persönliche Lieblingslocation (ausserhalb des FLEX) schloss hingegen im Oktober seine Clubpforten, wohl für immer. Auch hier halfen Petitionen nichts, der Betreiber wollte das hippe Teil nicht mehr den Nachtschwärmern überlassen- sehr, sehr schade! Und das FLUC? Ja, ich gestehe, ich war nie da. Mir schien es zu unauffällig 2010, ausser durch Ankündigungen einer "letzten" Nacht, siehe Resolut. Was sicher fehlt in dieser Stadt sind andere kleine Festivals, auch tagsüber. Der einzige Versuch, dies zu etablieren, scheiterte zu Pfingsten an einem undefinierbaren Kraut und Rübenbooking. Und selbst Wiens Schick- Clubs machten einen auf Underground: Hell in der Passage, Michel Cleis im Kinsky (das mit den 10 m2 Tanzflächen), Adam Beyer und Monika Kruse Im Volksgarten, auch das gabs 2010 in Hülle und Fülle. Nur das affektierte Publikum blieb und ist und bleibt zum Kotzen!! Aus FLEXsicht bzw CRAZYrückblick lässt sich erfreut feststellen, dass der Club am Kanal noch immer die Nummer 1 bei den FM 4 Hörern geblieben ist. Auch wenn die unfassbar nervtötende 4 Uhr Sperrstunde noch immer steht. 2011 kann es nur besser werden, Tendenz zu Gesprächen gibt es, wann und ob ein Durchbruch zu neuen 6 Uhr Ufern erreicht wird, bleibt offen. Dennoch waren die Dienstage wieder Pflichttermin für viele Besucher. Klar, es gibt und gab Durchhänger, aber just die letzten Wochen zeigten, dass das FLEX ob seinen Vorteilen in Sachen Sound und Preispolitik immer noch sehr beliebt ist. Das Publikum wird zwar nicht älter, doch auch dies ist ein markantes Phänomen: Die Verjüngung der Szene, jeder gehört zu einer "Crowd", jeder dritte ist (Laptop) Dj und irgendwann machen wir alle eine Party. Musikalisch schliesslich war das Jahr 2010 ein Jahr, in dem man ruhig und gelassen das machen konnte, was man wollte. "House" regierte zwar ein wenig den Geschmackskalender doch verhedderte sich das Ding zusehends in Belanglosigkeit und Langeweile. Die Zeiten, in denen wir House entdeckten sind eben ewig her, das Aufwärmen alter Hits war 2010 ebenfalls megatrendig! Klar,es gab 2010 auch herausragende neue (House?)Produktionen, doch die Uniformität mancher Dj Sets ist schon erschreckend. Leider gibt es unter den Wiener Djs auch zu viele Nachahmer dieses Geklackeres. Daneben ist die rüchwärtsgewandte "Elektro" (wissen die, die das hören denn, was Elektro ist) Schiene immer noch gross. Was dabei allerdings rauskommt, ist meist nur laut!! Auch ist auffallend, wie sehr manche immer noch- aus Verweigerung-den alten Detroitopas hinterherrennen, um dann danach unendlich enttäuscht zu sein, dass auch die mittlerweile starr in ihren Laptop schauen und ihren Stiefel runterspielen. Ob die von allen Medien hysterisch herbeigerufene Dubstep Revolution stattfinden wird, wage ich zu bezweifeln. Mir konnte ja immer noch niemand erklären, warum ich a) zu düsteren, melancholisch harten, ungeraden Beats, die einfach keine Sexyness aufkommen lassen oder b) zu cheesy poppigem 08/15 Gedöns, das mit weiblichem Gesäusel aufgefettet wird abtanzen soll und mich amüsieren muss. Das Schöne bei uns ist, dass nicht alles, was in England hip ist, 1:1 rüberschwappt. Aber man muss sich damit beschäftigen, um es nicht zu mögen. Es gab in diesem Jahr auch einige Release von Wiener Künstlern: Patrick Pulsinger hat ein tolles Album gemacht, Ken Hayakawa sieht "Wien immer bei Nacht" und war auch sonst recht umtriebig. Laminat und Moogle sind auf gutem Wege, ebenso Blecha und Herbst, Makossa und Megablast schafften mit "Soy como Soy" auf Gigolo gar einen Ibiza Sommerhit. Das "Vienna Wildstyle" Label rund um Gollini und X&I hat sich gegründet und Komaton schaffte es gar auf die COCOON Compilation von Sven Väth. Gratulation- auf ein Neues!! Am Ende bleibt noch die persönliche Bilanz. 3 Releases,die vielleicht nicht megaauffällig waren, eine Radioshow auf Superfly, die offensichtlich steigende Hörerzahlen hat und etliche gute Club und Festivalgigs sorgten für ein gut durchschnittliches Jahr. 2011 soll der musikalische Output in jedem Fall steigen- und das CRAZY wird 10!! Der Beitrag wurde von Crazy Sonic bearbeitet: 18 Jan 2011, 12:54 |
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9 Jan 2011, 00:07
Beitrag
#2
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swing 65 % Gruppe: Members Beiträge: 1.775 Mitglied seit: 2-October 03 Mitglieds-Nr.: 2.429 |
der thread ist ja wirklich eine farce! gratulation an das tb-team! ... groupies halt!
hier wird seitenlang über dubstep gequasselt und das wirklich interessante wurde gelöscht! - hat man etwa angst, keine streicheleinheiten vom ö-techno-papa zu bekommen? echt traurig sowas... meine einschätzung nach diesem thread (der rudi hat ja geschrieben, jeder soll sich sein bild machen ;=) ): an sozialer kompetenz scheint es dem lieben rudi ja gewaltig zu mangeln. dass ein SO erfolgreicher veranstalter es wirklich nötig hat, andere gruppierungen hier schlecht zu reden (erster beitrag), ist ja wirklich bedauernswert. mitleid -meinerseits- spielt´s trotzdem nicht :=). bzgl. des pratersauna-statements im ersten beitrag: ich nehme an, hier wurde bzgl. der eigentümerverhältnisse gestichelt! differenzieren, dürfte also auch nicht gerade eine stärke sein! ob plech oder nicht, missgunst (angst vor der konkurrenz mit innovativen ideen?) entsteht aus negativer einschätzung der eigenen fähigkeiten ;D ... & ja, die boing gschicht klingt für mich ja auch nur infantil und lächerlich ... vielleicht solltest du, lieber cs, dir mal ein paar eier wachsen lassen, dann klappt das mit dem persönlichen gespräch (anstatt sich einfach nicht mehr zu melden) vielleicht auch besser ;D natürlich gilt die unschuldsvermutung :D (hab ja - zum glück- von dieser branche keine ahnung) |
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9 Jan 2011, 09:10
Beitrag
#3
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I pity the fool Gruppe: Members Beiträge: 2.771 Mitglied seit: 15-May 07 Wohnort: somewhere Mitglieds-Nr.: 11.673 |
an sozialer kompetenz scheint es dem lieben rudi ja gewaltig zu mangeln. dass ein SO erfolgreicher veranstalter es wirklich nötig hat, andere gruppierungen hier schlecht zu reden (erster beitrag), ist ja wirklich bedauernswert. mitleid -meinerseits- spielt´s trotzdem nicht :=). Also 1) Der fact häts einfach so stehen lassen sollen. Dann hätt auch niemand von diesem Gezanke was erfahren. Den Absatz ... ZITAT Die "Camera" hingegen verboinkte sich zusehends in suburbanen Gefilden. Ein längst ausgestorben geglaubtes Publikum treibt sich dort herum und sorgte wohl auch dafür, dass das MNML das Weite suchte- und in der Camera als ANIMAL verbleibt. ... hätte man ohne facts Einschreiten nie und nimmer so asoziiert. Und ja dieser Absatz stand schon vor dem Aufräumen die ganze Zeit da! Wie ich das das erste mal gelesen habe hab ich eher verstanden, da BOINK "härteres" Programm hat (längst ausgestorbenes Publikum you know) es deswegen zur Namensänderung von MNML zu Animal gekommen ist (um mit der Zeit zu gehen, denn Minimal wird da eh kaum mehr gspielt). Gut mit letzterem lagen wir dann a paar Tage später eh dann falsch, als der Nathan Fake-Gig im Kalender eingetragen wurde. Aber hey er häts einfach so stehen lassen können. 2) Ich bin jetzt schon seit fast 5 Jahren hier am tb und ich kann mich nicht daran erinnern, dass so eine unschöne Diskussion unter 2 Veranstaltern jemals gab. Damit schaden sie sich auch einfach nur selbst. Drum gehts in Ordnung wenns nicht mehr hier steht. Gab ja auch einige andere bescheuerte Posts von anderen Usern die ein (IMG:style_emoticons/default/facepalm.gif) verdient haben. Aber dazu weiter in Punkt 4. 3) Wegen Gruppierung schlecht reden noch mal ein Wort nicht nur an dich sondern auch an den lieben Alex Kopf! Leute die glauben der DJ sei eine Jukebox sind einfach zum Kotzen. Was glaubst du wie oft ich schon lauter Musikwünsche während eines Sets bekommen hab. Ja manchmal sogar auf die harte assige Tour damals im U4 so auf "Wennst jetzt keinen Hardstyle spielst hauch dir eine auf die Fresse!" Wir leben in einem freien Land wo jeder seinen Standpunkt hat. Und wenn der Rudi meint dass diese David Guetta-bessesenen Barby- und Ken-Puppen zum Kotzen sind dann ist das seine Meinung und zu der kann er auch stehen. Mittlerweile gibts aber auch in der Schicki-Szene auch welche die sich für andere Musik interessieren, du bist ja einer dieser positiven Beispiele. Dennoch gehörst du zu einer Randgruppe. Der Großteil der Maße wird aus Techno und House einfach das Bild vom David Guetta oder Paul Kalkbrenner vorm Kopf haben. 4) @ Tenaglia Ich wollt eigentlich schon vorher was zu deiner Äußerung schreiben, gar dich anrufen. Aber ich habs lieber gelassen. Daher jetzt: Ja dann bin ich eben eine Hure, schleime mich bei jeden VA ein, bitte darum dass ich nen Gig bei Veranstaltung XY bekomme. Was glaubst du denn wie schwer es ist ohne in dieser Freunderlwirtschaft hier Fuß zu fassen. Entweder du bist Veranstalter und kannst dich und deine Leute für ein Event austauschen oder man macht es wie ich brennt gach a paar CDs mit Mixen und selbstgemachten Tracks von mir und drückts den VA in die Hand. Falls ich jemals in der heiligen Halle offiziel spielen sollte würden mich keine Gewissensbisse plagen. Wozu auch. Ich bin für jeden Gig dankbar. Got to go now! Q&A müsst am Abend warten. Der Beitrag wurde von Mr T. bearbeitet: 9 Jan 2011, 09:14 |
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9 Jan 2011, 14:56
Beitrag
#4
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Hardcoreposter Gruppe: Members Beiträge: 3.853 Mitglied seit: 22-March 02 Mitglieds-Nr.: 76 |
Leute die glauben der DJ sei eine Jukebox sind einfach zum Kotzen. Was glaubst du wie oft ich schon lauter Musikwünsche während eines Sets bekommen hab. Ja manchmal sogar auf die harte assige Tour damals im U4 so auf "Wennst jetzt keinen Hardstyle spielst hauch dir eine auf die Fresse!" das ist natürlich a hoartes beispiel, so ruff is mir in 13 jahren plattenreiten zum glück noch nie jemand gekommen. ich finde aber eher das in schallplattenunterhalterInnen-kreisen sehr verbreitete dogma "a dj is not a jukebox" bzw. "fuck off, i'm mixing" zum kotzen als die teile des publikums, die das in frage zu stellen versuchen. du kannst es drehen und wenden wie du willst, unterm strich bleibt der dj halt doch in erster linie dienstleister. man könnte sich natürlich die frage stellen, ob ein dj, der kein publikum hat, dann noch ein dj ist, ähnlich dem philosophischen standard, ob der baum, der im wald umfällt, ein geräusch macht, wenn weit und breit niemand da ist der es hören könnte, aber orientieren wir uns mal an der klassischen definition des djs, nö. mir wär jedenfalls sonst kein gewerbe bekannt, wo es als unsittlich gilt, dem dienstleister als kunde feedback über dessen arbeit zu geben - geschweige denn hätte in irgendeinem anderen gewerbe ein dienstleistender langfristig erfolg, der sich von grund auf gegen jede form von feedback über sein werk sperren würde. wie sagt man: der kunde ist könig. nun ist meine erfahrung bzw. meine subjektive interpretation dessen, dass die menschen, die zu einem kommen und irgendwas bestimmtes oder auch unbestimmtes ("a bissl schnölla, a bissl härta, amoi wos zum taunzn...") hören wollen es in der regel gar nicht böse meinen. die haben halt einen wunsch und weil da jemand so aussieht, als könnt er ihnen behilflich sein, fragt man halt, fragen kostet ja nix. man muss dem wunsch ja nicht entsprechen, in vielen fällen ist die sache bereits damit gegessen, dass man erklärt, man würde solche musik grundsätzlich nicht spielen und noch nicht mal besitzen, es würde solche musik in dieser location oder an diesem tag eigentlich nie gespielt, der auftraggeber wünsche eine bestimmte musik, der wunsch passe nicht zur stimmung, die man aufzubauen versuche oder auch, wie ein inzwischen recht bekannter lokaler dj mal bei einem ball-gig entgegnet haben soll: "woi's a schaas is!". wenn man es grad für passend befindet spricht ja auch nix dagegen, das feedback aufzusaugen und einen menschen da draußen glücklich zu machen. mich hat zum bleistift in der pratersauna mal eine junge dame gefragt, ob ich nicht noch was von michael jackson spielen könne, als letzter track lief dann "billie jean" und am heimweg erklärte sie mir dann mit tränen in den augen und voller euphorie, wie glücklich ich sie damit nicht gemacht hätte. sowas ist doch schön, oder? genauso wie die drei betrunkenen ungarn, denen ich letztens bei einem normalerweise langweiligen barjob ein hitpotpourri aus den 60ern bis 90ern gegen heimlich im flachmann zugesteckten ungarischen hausbrand getauscht hatte. letzten endes standen wir zu viert inmitten des lokals, grölten "ring of fire" und "bohemian rhapsody" mit, und der barchef zahlte mir sogar mehr als vereinbart, weil die stimmung so toll war. lange rede kurzer sinn, wie man so schön sagt, durch's redn kumman'd leit zsamm und deshalb denke ich sollte man neben kopfhörer und monitor auch, wenn's sich anbietet, auch mal den gästen ein ohr schenken. |
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