Zensur im WWW in Deutschland |
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Zensur im WWW in Deutschland |
20 Apr 2009, 23:23
Beitrag
#1
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ELECTRONIC-MUSIC-FAN Gruppe: Members Beiträge: 2.428 Mitglied seit: 27-February 03 Mitglieds-Nr.: 967 |
ZITAT Zensur im WWW in Deutschland Wichtigste Neuerung gegenüber dem Entwurf des Bundeswirtschaftsministeriums vom 25. März: Die Provider sollen die Sperrseiten (das "Stoppschild") nicht nur selbst hosten, sondern auch Zugriffe darauf mitloggen. Diese wären auf Anfrage der Ermittlungsbehörden herauszugeben. Bei den bisherigen, freiwilligen Sperrverpflichtungen hatte man immer wieder betont, keine Zugriffe mitzuloggen. Zudem sollen nicht mehr, wie bisher, nur außereuropäische Seiten auf den Listen auftauchen. Vielmehr ist im Entwurf für einen neuen Paragraphen 8a Telemediengesetz (TMG) nun die Rede von "vollqualifzierten Domainnamen, Internetprotokoll-Adressen und Zieladressen von Telemedienangeboten". Ebenfalls neu ist, dass man die Idee der "Verlinkungskette" weitertreibt: Nach dem neuen Entwurf sollen nicht nur kinderpornographische Websites gesperrt werden können, sondern auch Angebote, "deren Zweck darin besteht, auf derartige Telemedienangebote zu verweisen". Wie heise schreibt, könnten damit bei entsprechender Auslegung "auch Whistleblower-Plattformen wie Wikileaks.org aufgrund der bereits wiederholt erfolgten Veröffentlichung von Sperrvorgaben anderer Länder von Anfang an auf die schwarze Liste aufgenommen" werden. Dann, so befürchtet man, könnten "auch Nutzer dieser Seiten auf dem Umweg über die Provider ins Visier der Strafverfolger geraten." Es ist schon ein Wahnsinn wie schnell das ganze vorangeht... Zuerst holt man sich das OK der Provider fir KiPo-Sperren, und noch bevor das Gesetz verabschiedet wurde, verschärfen diese Hohlköpfe das ganze noch weiter. Leb Wohl, freies Internet, Wilkommen Diktatur... ...Neeeein, in Deutschland findet keine Zensur statt... nieeee! Wann schreitet endlich die R.A.F. ein? http://www.gulli.com/news/internetsperren-...eht-2009-04-20/ und weil es so gut dazu passt ZITAT Basic Sunday: Das freie Internet ist Geschichte “Du Papa, darf ich dich mal was fragen? Im Geschichtsunterricht haben wir heute das Thema Freiheit durchgenommen. Dabei ging es auch um das Jahr 2009, als der Staat anfing, die Freiheit aller Menschen auch im Internet zu schützen. Weißt du was darüber?” Ich lächelte und streckte meinen Arm aus. “Komm mal her”, sagte ich. “Das ist eine Sache, über die heute nicht mehr so häufig geredet wird. Und man soll auch nicht darüber reden. Komm mal runter in den Keller, da zeige ich dir was.” Ich nahm ihn in den Arm und wir stiegen die kalten Kellertreppen hinunter. Hier, zwischen all dem Gerümpel, alten Erinnerungen und Zeitzeugen einer vergangenen Ära, setzten wir uns auf unsere kaputte Couch. “Weißt du,” sagte ich “es gab eine Zeit, als wir das Internet nutzten, ohne das irgendjemand darauf geachtet hat, was wir aufgerufen haben.” “Boah, ehrlich? Ihr konntet alles auf der Welt anschauen?” “Ja, das Internet war etwas, womit wir uns austauschen, informieren und warnen konnten, wenn etwas nicht so lief, wie es sein sollte. Aber das ist nun schon zehn Jahre her.” http://www.basicthinking.de/blog/2009/04/1...ist-geschichte/ ZITAT
Der Beitrag wurde von Roman001 bearbeitet: 20 Apr 2009, 23:30 |
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21 Aug 2009, 15:43
Beitrag
#2
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Hardcoreposter Gruppe: Members Beiträge: 772 Mitglied seit: 14-December 05 Mitglieds-Nr.: 7.613 |
Das Gegenteil ist der Fall. Besonders das Internet war immer dafür gedacht jeden als Peer zu sehen. Und auch die Idee des WWW hat von Anfang an die Idee des mitmachen beinhaltet. Die Medien lassen zumindest die Konsumenten miteinander kommunizieren und manche schaffen es auch sich selbst zu beteiligen. "Das Internet" sieht ja niemanden, deine "Peers" sind ja das Netz, das lässt sich nicht mehr trennen, so wie bei den klassischen Medien. Und trotz des multimedialen Angebotes ist das Netz ja viel näher mit Briefe schreiben und telefonieren verwandt als mit Fernsehen usw. Dass Internet aber mit TV, Zeitung, Radio permanent in einen Topf geworfen wird, liegt ja nur daran, dass man hier die gleichen Regulative ansetzen will, was z.B. mit Briefgeheimnis überhaupt nicht vereinbar ist. Es ist doch ein trugschluss (und nachweislich falsch), dass Leute, die sich beispielsweise in Social Web Communities bewegen, keinen Wert auf Privatsphäre legen. Hier will der Staat aber auch zugucken, was ihn überhaupt nichts angeht. Genauso wenig wie übrigens den Chef, der potentielle Mitarbeiter googelt, um sie mit peinlichen Situationen konfrontieren zu können. Man sitzt ja auch nicht im Park auf der Bank extra so nahe an andere Leute dran, dass man ihr Gespräch belauchen kann, sowas hat mit Anstand zu tun. Da man im Netz nun eben NICHT öffentlich agiert, geht es auch keinen an, über was man sich unterhaltet. Genausowenig ist dir vorzuschreiben, über was du dich informieren möchtest. Die CDU in Deutschland propagiert momentan z.B. eine Zensur von rechtsradikalen Seiten im Netz. Was ist nun aber, wenn du eine Arbeit zu dem Thema schreiben willst und nicht mehr selbst recherchieren kannst? Ich will mir noch immer selber eine Meinung zu einem Thema bilden dürfen. Geh mal auf ein paar Nazi-Seiten, da geht dir ein Licht auf, wies um eine viel zu breite Masse der Gesellschaft bestellt ist. Die Gefahr, durch den Besuch solch einer, vielleicht bald verbotenen Seite, selbst zum Nazi zu werden, ist ungefähr so hoch, wie sich als Mann Silicontitten implantieren zu lassen, nur weil du ein Plakat mit Pamela Anderson gesehen hast. Keine Frage: es gibt durchaus Seiten im Internet, die sind hochgradig illegal. Diese gehören gelöscht und die Betreiber bestraft. Was aber momentan abgezogen wird, ist nichts anderes wie billigster Provinzpopulismus bzw. Bevormundung von mündigen Bürgern, und das ganze obendrein noch total wirkungslos. Wieso sperrt das Innenministerium für seine Mitarbeiter die Webseite eines kritischen Journalisten, der in der Causa kärntner Landeshauptmannn nachgebohrt hat? Wo leben wir denn bitte? Trotzdem schönes Wochenende! :-) |
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21 Aug 2009, 17:10
Beitrag
#3
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BMFH Gruppe: tb-Support Beiträge: 2.013 Mitglied seit: 27-January 04 Wohnort: Wien Mitglieds-Nr.: 3.012 |
"Das Internet" sieht ja niemanden, deine "Peers" sind ja das Netz Nein die Peers sind die Nutzer von: Usenet, E-Mail, IRC und dann eben auch WWW, in der Form wie es eigentlich gedacht war als Wiki, aber auch in zentralen und dezentralen sozialen Netzen. Internet > WWW. Wir sollten nicht den gleichen Fehler machen wie "Internetprovider" die nur eine Richtung zulassen und dann vielleicht nocht Ports sperren und genauso wenig wie Sperrfanatiker die um ein Protokoll zu sperren (oder noch besser einen Vhost) gleich einen ganzen Host umbiegen wollen. Das Internet wurde nicht durch Wikipedia oder Twitter oder Blogger oder Facebook bi-direktional. Es dient seit Anfang an dem Austausch. Durch den breiten Zugang zum Internet ist aber der Anteil derer die sich tatsächlich beteiligen relativ gesehen viel weniger geworden. Und nachdem diese passiven Konsumenten vom Internet nicht viel mehr sehen als das Browserkastl kann man plötzlich so tun als würde ein Stoppschild statt einer Webseite irgendwas verhindern. |
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