Skykitchen, Kantinen-Disco auf Zeit |
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Skykitchen, Kantinen-Disco auf Zeit |
6 Sep 2008, 12:08
Beitrag
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ember Gruppe: Members Beiträge: 235 Mitglied seit: 13-September 04 Wohnort: wien Mitglieds-Nr.: 4.433 |
QUOTE ("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.09.2008)
Ein leeres Bürohaus wird für Tanz genutzt. Ein seltenes Experiment, zumindest für Wien. Wien. Eigentlich ist es nichts Besonderes, denn: „Die Leute", sagt Frederic Mann, „stehen bei Partys immer in der Küche." Stimmt schon. Wenn sich aber die Küche als Tanzclub in der Dachgeschoß-Kantine eines verwaisten Bürohauses erweist, dann wird es interessant. Weil: Dass leer stehende Gebäude als Disco genutzt werden dürfen, hat Seltenheitswert – wir sind schließlich in Wien, nicht in Berlin (dem der Neunziger). Die Ausnahme befindet sich in der Roßauer Lände 47–49 und heißt „Skykitchen", was ihre Erfinder – der 24-jährige Frederic Mann und der 23-jährige Clemens Jahn – wörtlich verstehen: So ist das DJ-Pult in einer Küchenzeile untergebracht (die Mikrowellen blinken im Rhythmus). Und die Aufzüge, die die maximal 350 Gäste befördern – nachdem die bei der „eher strengen Türsteherin" (O-Ton Mann) vorbei sind – werden als Eiskästen gestaltet. Insgesamt hat der Club eine große Tanzfläche und zwei Lounge-Bereiche. Besonderheiten sind der schöne Ausblick (wobei der angepriesene Kahlenberg nachts unsichtbar ist) und – ein Doppelsitz-WC für Damen: „Bei unserem ersten Probefest (Anm.: der reguläre Partybetrieb startet am 11. 9.) ist das gut angekommen", sagt Mann. Ach. „Icke Micke" hört auf Die beiden WU-Studenten Mann und Jahn haben einander beim Ausgehen kennen gelernt. Dass sie tatsächlich umsetzen konnten, wovon viele nach ein paar Bier reden, ist mehreren Umständen zu verdanken: Mann, der früher bei der Eventagentur Hirzberger arbeitete, ist freier Mitarbeiter bei der Immobilienfirma „conwert", der das leere Haus gehört. Weshalb Mann wusste, dass das frühere Büro der Niederösterreichischen Versicherung nach dem Scheitern eines Hotel-Deals sechs Monate unbenützt sein würde. Sein Vorschlag, in dieser Zeit ein Geschoß als Club zu nutzen, fand beim geschäftsführenden conwert-Direktor Andreas Nittel Anklang: „Immerhin bekommen wir so etwas Miete". Und Werbung für das Objekt sei es auch. Üblich sei solches Interesse aber leider nicht, meint sowohl Tanya Bednar, die Gründerin von Wiens wohl bekanntestem Wander-Techno-Club „Icke Micke", als auch Stefan H., der den vormals nicht ganz legalen „Wurstsalon" betreibt. Immobilien-Eigentümer hätten, im Gegenteil, an derartigen Miet-„Peanuts" meist kein Interesse und keines an Problemen mit den Nachbarn (Lärm) und in Folge dem Bezirk. Sind doch für die Veranstalter nur zentral gelegene Gebäude interessant. Weshalb die Liste der Orte, wo man gern oder fast etwas gemacht hätte (früheres Jugendgefängnis, altes Zollamt, Bahnhof Wien-Mitte) deutlich länger ist, als jene derer, die auch bespielt wurden. „Wien ist halt klein, eng, alt und diesbezüglich schwierig", resümiert Bednar, die nach Jahren das Club-Vagabundieren nun sein lässt. Anfang Oktober stellt sie „Icke Micke" ein. Auch sonst zieht es sie weg. Weg von Wien nach – no na – Berlin Der Beitrag wurde von strangebukem bearbeitet: 6 Sep 2008, 12:10 |
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17 Sep 2008, 15:50
Beitrag
#2
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ember Gruppe: Members Beiträge: 235 Mitglied seit: 13-September 04 Wohnort: wien Mitglieds-Nr.: 4.433 |
QUOTE derstandard.at
"Skykitchen" mit unklarer Zukunft: Club fehlen Genehmigungen Es gibt keine Anrainerbeschwerden wegen des Clubs im siebenten Stock eines leerstehenden Bürohauses auf der Alserbachstraße - Behörde: "Genehmigung illusorisch" Wien - Eigentlich, sagt Frederic Mann, sei alles in Ordnung. Denn dass auf skykitchen.at für dieses Wochenende kein Programm für seinen Club "Skykitchen" angekündigt wird, "bedeutet nichts". Zumindest, präzisiert der 24-Jährige, heiße das nicht, dass der Club im siebenten Stock eines leerstehenden Bürohauses auf der Alserbachstraße schon nach der ersten Woche das Zeitliche gesegnet habe: "Wir sperren am Donnerstag auf. Bestimmt." Freilich gibt es dazu auch andere Meinungen. Schließlich fehlen (DER STANDARD berichtete) dem in Wien als "heiß" geltenden Club die nötigen Genehmigungen: Das vergangene Party-Wochenende (genauer: Donnerstag-, Freitag- und Samstagnacht) bestritt man mit einem amtlichen Provisorium. Kein Antrag Für dieses Wochenende, heißt es im Bezirksamt, liege bislang nicht einmal ein Antrag vor. Die Clubbeitreiber betonen zwar, heute, Mittwoch, im Rathaus einen Termin zu haben ("eine reine Formsache", sagt Mann), aber "dass sich da bis Donnerstag ein Bescheid ausgeht halte ich für illusorisch", erklärt Sascha Göbel, Büroleiter von Alsergrunds Bezirksvorsteherin Martina Malyar (SP). Göbel meint das bedauerend: Es lägen nämlich weder dem Bezirk noch dem Bürgerdienst Anrainerbeschwerden vor - und vor Ort hätten Polizei und Vertreter des Bezirkes "de facto nichts zu beanstanden gehabt." Geplant war, dass es die "Skykitchen" ein halbes Jahr geben soll. Bis dahin soll Klarheit darüber herrschen, ob das Haus im Besitz der "Conwert"-Immobilien AG ein Hotel wird. Mann ist im Hauptberuf (freier) Mitarbeiter der von Günther Kerbler gegründeten "Conwert" - und in Wiens Jung-Szene gut vernetzt: So macht die Tochter des Grünen-Politikers Christoph Chorherr die Club-Pressearbeit. Sechsstellige Summe für Schallschutz und Deko Mann und seine Freunde investierten privat eine sechsstellige Summe in Schallschutz und Deko. Daher könne er sich "schon aus wirtschaftlichen Gründen" nicht von der Idee der Tanzküche verabschieden. Und "weil es Spaß macht, einen eigenen Club zu haben" träumt Mann lieber von der Zukunft: "Natürlich wäre es fein, wenn wir nach einem halben Jahr weiter machen könnten." (Thomas Rottenberg, Der Standard Print-Ausgabe, 17.09.2008) |
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