[Text]: Mies aufgelegt?, Tolle Kolumne von der der Süddeutschen Zeitung! |
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19 Jun 2007, 13:47
Beitrag
#1
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. Gruppe: Members Beiträge: 3.436 Mitglied seit: 25-November 02 Wohnort: 1378.62 km away from camp nou Mitglieds-Nr.: 526 |
Unter folgendem Link: jetzt.sueddeutsche.de erzählen mehr oder weniger bekannte Deejays von ihren schlimmsten Nächten. Ist ganz unterhaltsam zu lesen...
...meine Favoriten: KENNY LARKIN und DJ DSL! Viel Spass! (Im übrigen, wäre das auch eine tolle Rubrik hier am technoboard!) |
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18 Jul 2008, 20:46
Beitrag
#2
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Hardcoreposter Gruppe: Members Beiträge: 3.853 Mitglied seit: 22-March 02 Mitglieds-Nr.: 76 |
coole rubrik, coole idee
das fürchterlichste woran ich mich erinnern kann war mein doppelbooking bei der mtv austria clubtour. war zuerst von 0-2h im cafe jenseits gebucht, von 6-9h dann zur offiziellen breakfast-afterhour im hallencafe im mq. der plan war grundsätzlich der, zwischen den beiden gigs ein paar stunden zu schlafen, nach der afterhour dann heimzufahren und mit meiner damaligen freundin, die an dem wochenende aus graz angereist war, in den zoo zu gehen. der gig im jenseits war mal eher unspektakulär. das ganze war eher die vip-zone dieser dubiosen promotionaktion, die leute speckig, die dj-booth eng und dreckig, das equipmet schrecklich. zumindest ein gast freut sich darüber, numbers von kraftwerk zu hören. gut denkt man sich, 150 leicht verdiente flocken, die der promoter dann auch während meines gigs in bar vorbeibringen wollte. tat er nicht, weshalb ich gleich nach dem gig mehrmals versuchte, ihn anzurufen. etwas später kam dann der rückruf, es sei alles etwas chaotisch und man sei im stress, würde die versprochenen 300 flocken für beide sets noch während der afterhour vorbeibringen. ich solle auf jeden fall pünktlich dort sein, die sponsoren würden sich dort treffen und es sei außerordentlich wichtig, dass dort alles perfekt läuft. gesagt, getan mach ich mich rechtzeitig auf den weg ins mq und treffe um dreiviertel sechs auf eine mannschaft, die ähnlich unausgeschlafen wie ich wirkt. trotzdem werde ich freundlich empfangen und es wird mehrfach beteuert, wie sehr man sich über meine anwesenheit freue und über die großartige möglichkeit, teil dieser promotionkampagne zu sein. ich lasse mich also zum dj-pult geleiten, welches sich in geschätzten 30-40cm höhe befindet. ein sitzjob also. gut, frühmorgens steckt man das womöglich besser weg als drei stunden stehen, und bei der gage ist auch eine massage drin um die kreuzschmerzen vom gebückten sitzen zu kurieren. das equipment besteht aus einem doppel-cd-player im rack, einem pioneer djm-500 und einem technics 1210. normalerweise sollten dort zwei stehen, also frage ich bei der bar nach ob sie den zweiten denn noch rausholen könnten. leider weiß niemand etwas von einem zweiten turntable, alles was man habe stehe bereits oben am pult. problem, denn zu diesem zeitpunkt lege ich ausschließlich mit vinyl aus, wie dem promoter im voraus bekannt war. also diesen nochmal anrufen. dieser zeigt sich entrüstet, irgendwer habe da was verbockt, wo er diesem irgendwem doch so oft gesagt habe was er denn nicht verbocken sollte. aber ich solle mir keine sorgen machen, man komme innerhalb der nächsten 15 minuten vorbei und stätte mich mit einem zweiten plattenspieler aus. die hallen-crew bedauert den umstand und lädt mich auf ein leckeres frühstück ein, dieses wird dankenderweise verzerrt und der standard aus dem zeitungsständer geholt. szenario für die kommende stunde: ich esse, trinke und lese, die sponsoren essen, trinken und plaudern, im hintergrund plätschert simply red oder rod steward, das weiß ich nicht mehr genau. kurz nach sieben, das gewissen klopft an und man ruft nochmal beim promoter an. tja, das mit dem turntable dauert noch, aber man tue wirklich sein bestes um dieses problem zu löse. was ich denn in der zwischenzeit mache, fragt promoter. frühstücken und zeitung lesen, antworte ich. ob ich denn des wahnsinns knusprige beute sei, nicht aufzulegen wenn die sponsoren da sein, fragt promoter. ich würde ja, wenn das equipment dafür vorhanden wäre, antworte ich. ich solle doch einfach eine platte nach der anderen spielen, das merke sowieso niemand, so promoter. nun gut, in der zeitung steht ohnehin nichts neues, also setze ich mich mal rauf zum dj-pult und genieße die chance, ein paar downtempo-platten mal in voller länge anzuhören. als fleißaufgabe beende ich jede nummer mit dem echo-effekt und versuche, die nadel möglichst schnell wieder in die nächste rille zu setzen. mit etwas augenzudrücken hört sich das tatsächlich wie ein dj-set an. neun uhr vormittags - die sonne scheint, der rücken schmerzt, der nächste dj kommt, plattenspieler und geld noch nicht. der kollege nimmt es mit humor, ich nicht mehr so wirklich. die kommenden anrufe an promoter gehen ins leere, ohne geld möchte ich aber aus erfahrung nicht nach hause gehen. also auf zur inoffiziellen afterhour, wo promoter sich vermutlich gerade aufhält. in der tat: ich muss meinen plattenkoffer noch nicht mal ins subzero runterschleppen, promoter steht bereits vor der tür und ist dabei, in ein taxi einzusteigen. ich spring mal schnell mit rein, die reise geht zu seiner interimswohnung, wo er nun endlich den zweiten turntable holen möchte. mein geld sei auch dort, das könne man doch alles wunderschön miteinander verbinden. nächster akt des theaters also in einer wohnung im 3.: promoter stellt die wohnung auf den kopf, zerwühlt polster, zettel und alles mögliche, beteuernd, dass dort das geld für die djs gelegen sei und es sein interimsmitbewohner sicherlich weggeworfen hätte. ob er mir das geld nicht nächste woche geben könne, fragt promoter. nein, antworte ich. er habe aber nur einen 500er einstecken, meint promoter. den kann man ja wechseln, entgegne ich. also zurück ins hallencafe, wo sich promi nochmal genüsslich ein großes frühstück reinzieht. einige stunden verspätet komme ich nach hause - mit dem geld, aber ohne energie. traurige schlusspointe: aus dem zoobesuch ist nichts mehr geworden. |
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