spring acht review?, niemand dort gewesen? Einstellungen

[g.]

da findet das größte festival für elektronische musik statt und keiner hat was zu berichten?


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[G-point]

(IMG:style_emoticons/default/tounge.gif) Wollt gerade was schreiben, übern Mittwoch, da hat das Netz zu spinnen begonnen und mir den Post gekillt!

Also was soll ich sagen? Heuer war das Spring schwer zu bestreiten, da, muss ich zugeben, ich/ wir oft nicht wirklich wussten wohin wir gehen sollten, aber das nicht weil soviele Headliner spielen und wir uns zerreißen müssten, sondern eher, weil nicht wirklich was reißerisches auf den ersten Blick dabei war. Prinzipiell ist zu sagen, dass die wirkliche Stimmung immer nur in der Postgarage anzutreffen war, wo auch meines Erachtens nach das beste Programm zu erhaschen war! Es war an allen Tagen in der Postgarage gesteckt voll, außer Do 1.Floor, und die Stimmung war Hammer.

Das Eröffnungskonzert war sein Geld finde ich, schon wert! Roni Size, Roisin Murphy hab ich da aber nur gesehen, da ich danach meine Gäste abholen musste. Loge kann zu The Streets mehr erzählen ("I need XTC, LSD and Cocaine, Give it to me)

Roni Size hat wirklich ordentlich Stimmung gemacht, auch wenn mir das Gesänge etwas auf den Nerv gegangen ist. Die Stimmung war sehr ausgelassen und ein schöner Einstieg ins Festival.
Anschließend war Roisin Murphy dran, wo es natürlich etwas ruhiger herging, was man auch an der Stimmung merkte, aber mir hat es sehr gut gefallen, wenn man auch das Lineup Roni size - Roisin Murphy gerne vertauschen hätte können! Was mich aber massiv gestört hat, war die extreme Werbung von und für Electronic Beats. Roni Size's MC z.B hat nach jedem Track die gleiche Ansage präsentiert: this is presented to you by electronic beats. Man kanns auch übertreiben, zumal alle Locations mit den Bannern, Ständern, und Gimmicks regelrecht zugeschissen waren, sorry aber ist so. Das gleiche gilt übrigens für Heineken, denn es gab nur Heineken Bier und da kostet das Kleine nun mal 3,30 Frechheit! In der Postgarage bin ich mein 2,50 Seiderl gewohnt! Aber naja....

Gut an diesem Abend war dann aber nicht mehr wirklich was besonderes, das mich vom Hocker gerissen hätte, waren anschließend im ppc wo sie lange in der bar die mukke gespielt haben, die auf einen mainfloor gehört und umgekehrt, aber wirklich was reißerisches war weder dort, noch in der postgarage! Muss aber anmerken, dass mich DnB selten wirklich begeistert, also alles subjektiv. Apropops DnB, dieses Jahr war das Spring schon sehr breakig unterwegs, also teilweise suchte man regelrecht den geraden Beat, den meinereiner so mag!

Zu Mittwoch gibts also nicht mehr zu sagen, also weiter zum Donnerstag!
Donnerstag waren wir am Nachmittag im Synthesizerpark und haben ordentlich an den alten Analogkisten rumgeschraubt, was bei 20 Leuten die gleichzeitig schrauben in einer schrägen Klangwolke resultierte. siehe HIER und HIER
Am Abend sind wir dann ab mitternacht in die Postgarage am 2. Floor. Dort hat zuerst Herr Roschitz gespielt und anschließend Syrous, wo die Bude sofort voll war und ordentlich gefeiert wurde. Er war zwar mehr eine Hitschleuder, aber das hat super gepasst, immerhin will man feiern und nicht rumsitzen. Danach kam Christian Candid der in ähnlich rockender Manier weitermachte. Sind dann mal rüber auf den ersten Floor, wo entweder die Egyptian Lover & Jamie Jupiter oder Arabian Prince aka Prof. X dran waren, keine Ahnung, kenn ich nicht, drum kann ich sie auch nicht einordnen wer wer ist. Jedenfalls, war der Floor fast leer. Es hatte den Anschein, als sollte ein Sequel zur angeblich so genialen Grandmaster Flash Party ein Jahr zuvor stattfinden, welches aber meiner Meinung leider absolut floppte. Sind dann auch langsam nach Hause um Energie zu tanken, nachdem Juan Atkins kurzfristig abgesagt hatte.

Freundinnen von mir waren im PPC bei Shantel, Boom Pam und Ahilea und waren begeistert. Balkanica der extraklasse, wie sie meinten.

Am Freitag hatten wir warum auch immer, Motivationsschwierigkeiten, sind dann aber dennoch gegangen. Zuerst in den Dom zum Chicago House Special, dem wir genau 15 min wenn überhaupt gelauscht haben, hatte irgendwie den Geschmack des Detroit Specials vom letzten Jahr. Darum dann in den zweiten Floor zu Daso, der einen feinen Live Act hingelegt hat und wo die Meute auch ordentlich am Shaken war. Mich haben dort nur die Höhen mit der Zeit ein wenig mitgenommen, warum wir dann auch in die Postgarage auf sind und das zum Glück keine Minute zu spät, denn die Whighnomy Bros haben angefangen die Meute zu rocken. Die Stimmung war top notch und kochte, die Bude zum bersten voll. Allein der Anblick der Bros war genial, man könnte sagen, sie wären eine Person, einmal am Tag sehr gepflegt, behutsam und akribisch, fast wie ein Professor und einmal in der Nacht wo so richtig die Partysau rauskommt, einfach köstlich. Dazu dann noch der feine Sound, einfach wunderbar, erst Recht als die Menge zu Martin Luther Kings Rede abgegangen ist wie nur was. Anschließend dann Josh Wink, der für meine Geschmack auf der Acid Welle bleiben hätte sollen, die er für ca 20 min. honoriert hat. Danach wurde es etwas gemütlicher, zwar noch ordentlich Gas, aber mir hatte dann ein weiterer Höhepunkt gefehlt, also sind wir kurz vor Crazy Sonic und Fauna abgerissen.

Am Samstag wieder mal zuerst in die Postgarage, wo wir King Knut gehört haben, der recht gut gefallen hat. Aber dann das absolute Highlight Daedelus. Kannten nur den Namen von ihm, aber weder wie oder was er spielt und er war mein persönlicher Favorit am Spring, so wie er die Scheiße weggerockt hat. Die Stimmung war zum Explodieren. Daedelus spielte anscheinend mit Max MSP und 2 Monomes und ging ab wie ne Rakete. Das war "Auflegen" im LiveAct Stil, wie er nur einzelne Loops der Tracks nahm und verwurstet und neues generiert, genial! Naja, nach Daedelus war dann aber auch das Wissen irgendwo im Hinterkopf, dass das der absolute Höhepunkt war und irgendwie nichts mehr nachkommen wird, was das topt, also haben wir, nachdem HotChip eher wieder ruhiger weiter machten einen Locationwechsel gemacht. Arcadium ein kurzer Abstecher zu feinem, Breakcore von The Sect, was uns zu diesem Zeitpunkt aber doch zu stressig war und uns dazu brachte mal in die Thalia zu schaun. Dort war gerade Angel Molina am werken. Feiner Sound, wobei ich nachwievor noch nicht sicher bin, ob es ein LiveAct oder digitales Auflegen war. War ordentlich zum Tanzen, nur die Stimmung der Leute war nicht wirklich so dolle, es haben zwar einige getanzt aber die wenige Masse ist rumgestanden oder gesessen. Kann aber auch an der Location liegen, da in eher Schickimicki Locations nun mal schwierig Stimmung abseits von verspiegelten Flächen aufkommt. Nun ja sind dann um halb vier wieder aufgebrochen zu Luke Vibert in die Postgarage, wobei hier Loge seinen Senf berichten muss, da ich dann doch nicht an meiner Wohnungstür vorbeigehen konnte und gleich heim bin. Alles andere wäre für mich sinnloses hinauszögern gewesen.

Alles in allem, war das Spring ganz ok, feine Sachen gesehen und gehört und auch Spaß gehabt. Man merkte aber schon dass die ganze Veranstaltung sehr stark an Flair verloren hat und auch nicht mit den letzten Jahren verglichen werden kann. Ich für meinen Teil hätte mir etwas mehr erwartet. Abgesehen davon, dass man schon merkte, dass die Grazer locals wirklich einfach verheizt wurden und die Spring:break Veranstaltung durchaus ihren Sinn gehabt hat, obwohl ich es kein einziges Mal geschafft habe! Aber den Locals die Pässe und angeblich auch die Gage zu streichen, wenn sie auf dem Spring:break spielen, was ja ein normales Booking ist, ist unter aller Würde und zeigt auch wohin das ganze hoffentlich nicht führen wird.

Der Beitrag wurde von G-point bearbeitet: 27 May 2008, 17:25