Drogenrangliste und Studie, GB-Studie...über Drugs und andere Sachen |
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Drogenrangliste und Studie, GB-Studie...über Drugs und andere Sachen |
13 Apr 2007, 07:37
Beitrag
#1
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*Institut für elektronische Weiterbildung* Gruppe: Members Beiträge: 309 Mitglied seit: 16-December 04 Wohnort: WoLvEsMoUnTaIn Mitglieds-Nr.: 5.179 |
"Alkohol und Tabak sind für die persönliche Gesundheit und die Gesellschaft schädlicher als Cannabis oder LSD, ergab eine Studie britischer Forscher. Die Experten stellen eine neue Drogen-Rangliste vor - und fordern einen radikalen Kurswechsel im Umgang mit Rauschmitteln.
Die Gesellschaftsdrogen Alkohol und Tabak fordern Jahr für Jahr allein in Deutschland Zehntausende Todesopfer - weit mehr als jede illegale Droge. Britische Forscher haben jetzt eine neue Drogen-Rangliste erstellt, die sowohl die Folgen für die individuelle Gesundheit und das Suchtpotential als auch den gesellschaftlichen Schaden einzelner Rauschmittel berücksichtigt. Der Rangliste zufolge, die David Nutt von der University of Bristol und seine Kollegen jetzt in der Fachzeitschrift "The Lancet" vorgestellt haben, sind Alkohol und Tabak unter den Top 10 der schädlichsten Drogen. Dagegen belegt eine in Deutschland verbotene Substanz wie Ecstasy im Ranking nur den 18. Platz. Nutt und seine Kollegen nutzten drei Faktoren, um die Schädlichkeit von 20 verschiedenen Drogen zu bestimmen: Welchen körperlichen Schaden die Substanz verursacht, wie stark sie abhängig macht und wie sich ihr Konsum auf die Gesellschaft auswirkt. Zwei unabhängige Expertengruppen ordneten den verschiedenen Stoffen Punkte zu. In den jeweils neun Kategorien kamen Psychiater, Polizisten und Juristen mit medizinischem Fachwissen zu sehr ähnlichen Ergebnissen: Heroin und Kokain gehören ihrer Meinung nach zu den gefährlichsten Drogen, gefolgt von Barbituraten und illegal verkauftem Methadon. Alkohol belegte den fünften, Tabak den neunten Rang. Diese Ergebnisse unterscheiden sich stark von bisherigen Ranglisten und Klassifikationen. Und an diese sind die meisten Drogen-Gesetze gekoppelt. In Großbritannien beispielsweise werden Drogen in die Kategorien A bis C eingeordnet. A steht für eine große Schädlichkeit der Substanz, C für eine geringere. Alkohol und Tabak bekamen bisher nie einen der Buchstaben zugewiesen - sie sind durchweg legal. Doch gerade mit diesen legalen Drogen gibt es die größten Probleme. Während in Europa jedes Jahr 7000 bis 8000 Menschen am Konsum illegaler Drogen sterben, fordert der Alkoholmissbrauch allein in Deutschland mehr als 40.000 Tote pro Jahr, wie das Bundesgesundheitsministerium errechnet hat. Auch unter Kindern und Jugendlichen nehmen Alkoholvergiftungen zu. Am Tabakkonsum sterben unterschiedlichen Studien zufolge gar 110.000 bis 140.000 Deutsche pro Jahr. "Das momentane Drogen-System ist durchweg krank und willkürlich", sagte Nutt der Nachrichtenagentur AP. Es gebe aus wissenschaftlicher Sicht keinen Grund dafür, dass Alkohol und Tabak nicht unter das Drogengesetz fallen sollten. Er und seine Kollegen rufen zum Umdenken auf. "Alle Drogen sind gefährlich", sagte Nutt. "Auch solche, die Leute kennen, lieben und jeden Tag zu sich nehmen"." (quelle: spiegel.de) hier die rangliste: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/...-473515,00.html Der Beitrag wurde von club-db.records bearbeitet: 13 Apr 2007, 07:51 |
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11 Feb 2008, 13:08
Beitrag
#2
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Full Member Gruppe: Members Beiträge: 368 Mitglied seit: 31-October 02 Wohnort: graz Mitglieds-Nr.: 465 |
Die Studie ist zwar nicht ganz neu, aber es lief vor kurzem eine BBC Doku zu dem Thema und deswegen hab ich das auch nochmal in einem Posting zusammengefasst:
Am 5. Februar 2008 hat die britische BBC eine Doku mit dem Titel "Is alcohol worse than ecstasy?" ausgestrahlt. Spannend an der Doku ist, dass zahlreiche WissenschaftlerInnen beauftragt wurden, eine aktuelle Rangliste der gefährlichsten Drogen in UK zu erstellen - ohne Vorurteile und beruhend auf einigen Kriterien, wie: - Suchtfaktor psychisch oder physisch - zuordenbare Todesfälle / Jahr - Auswirkungen auf die Gesellschaft an sich ... Erstaunlicherweise war das Ergebnis eine ziemliche Überraschung, denn sowohl Alkohol als auch Nikotin und "Solvents" (Lösungsmittel) (alles legale Drogen) wurden weitaus gefährlicher eingestuft als einige Class A bis C Drogen. (In UK werden bislang die gefährlichsten Drogen als Class A bis C eingestuft). The Top Twenty Most Dangerous Drugs According to BBC Horizon 1. Heroin A 2. Cocaine A 3. Barbiturates (Sedatives) B [Beruhigungsmittel] 4. Methadone (Opioid) A 5. Alcohol Legal 6. Ketamine C 7. Benzodiazepines (Sedatives) C [Valium, etc] 8. Amphetamine (Speed) B 9. Tobacco legal 10. Buprenorphine (Opioid) C 11. Cannabis C 12. Solvents Legal [Lösungsmittel - Klebstoffe, etc] 13. 4-methylthioamphetamine (amphetamine derivative) A 14. LSD A 15. Methylphenidate(Ritalin) B 16. Anabolic steroids C 17. Gamma 4-hydroxybutyric acid (depressant, “date-rape drug”) C [GHB - Liquid Ecstasy] 18. Ecstasy A 19. Amyl Nitrate (nitrite inhalants, “poppers”) Legal 20. Khat (plant-derived stimulant) Legal (illegal in USA) Details zu den Drogen hier: http://www.bbc.co.uk/sn/tvradio/programmes...x/drugs/survey/ http://www.bbc.co.uk/surgery/drink_drugs/ *** QUOTE Recent research has analysed the link between the harmful effects of drugs relative to their current classification by law with some startling conclusions. Perhaps most startling of all is that alcohol, solvents and tobacco (all unclassified drugs) are rated more dangerous than ecstasy, 4-MTA and LSD (all class A drugs). If the current ABC system is retained, alcohol would be rated a class A drug and tobacco class B. The scientists involved, including members of the government's top advisory committee on drug classification, have produced a rigorous assessment of the social and individual harm caused by 20 of the UK's most dangerous drugs and believe this should form the basis of future ranking. They think the current ABC system is arbitrary and not based on any scientific evidence. The drug policies have remained unchanged over the last 40 years so should they be reformed in the light of new research? http://www.bbc.co.uk/sn/tvradio/programmes...dband/tx/drugs/ **** Das britische öffentlich-rechtliche Fernsehen ist also kritisch und kontroversiell. Vom ORF darf mensch sich so einen Anstoß zur Diskussion leider nicht erwarten. Generell ist in Punkto Drogen die Gesetzgebung und die Diskussion in Österreich sehr altbacken und rückständig. Derweil sterben junge Menschen in Graz beinah jedes Monat an diversen Giftcocktails. Und die Politik schaut zu. siehe: http://steiermark.orf.at/stories/255431/ Ein offener und vor allem gebildeter Umgang mit Drogen wäre das beste für die Gesellschaft. Die scheinheilige Verurteilung und Kriminalisierung von sog. illegalen Drogen und das gleichzeitige Lobpreisen von Alkohol und legalen Drogen (Weinverkostungen, Raucherclubs etc) ist eine Schande. **** die BBC Doku gibts hier: http://forums.mvgroup.org/torrents/BBC.Hor...org.avi.torrent |
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11 Feb 2008, 18:09
Beitrag
#3
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> Faah Bien < Gruppe: tb-Support Beiträge: 3.494 Mitglied seit: 4-February 03 Wohnort: Prad - München Mitglieds-Nr.: 811 |
**** Das britische öffentlich-rechtliche Fernsehen ist also kritisch und kontroversiell. Vom ORF darf mensch sich so einen Anstoß zur Diskussion leider nicht erwarten. Generell ist in Punkto Drogen die Gesetzgebung und die Diskussion in Österreich sehr altbacken und rückständig. Zum Thema: Seh das genauso wie die meisten hier - nur hat halt die wirtschaft noch am meisten zu sagen, deswegen wird der status quo vorerst auch weiter so bestehen bleiben. Zum Zitat: Das Budget vom BBC kann man auch kaum mit jenem vom ORF vergleichen, insofern bleibt halt auch hin und wieder mal Geld für so "nebensächliche" Themen übrig! Ich kann das ewige Gejammer über die öffentlich-rechtliche-österreichische Medienlandschaft echt nicht mehr hören, ich für meinen Teil finde sie für so ein kleines Land wie Österreich nicht wirklich schlecht - im Gegenteil! Ich zahl lieber die Rundfunkgebühren und erhalte ein Programm ohne diese Werbeflut wie bei den Privaten! |
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11 Feb 2008, 18:22
Beitrag
#4
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Full Member Gruppe: Members Beiträge: 368 Mitglied seit: 31-October 02 Wohnort: graz Mitglieds-Nr.: 465 |
Zum Zitat: Das Budget vom BBC kann man auch kaum mit jenem vom ORF vergleichen, insofern bleibt halt auch hin und wieder mal Geld für so "nebensächliche" Themen übrig! so eine Doku könnte man wahrscheinlich mit 2% vom Budget das die Sportabteilung hat finanzieren. Geld gibts beim ORF genug. Die Verteilung ist halt mein Kritikpunkt. off topic aber. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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