Exit 2007, 12. – 15. Juli 2007 |
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Exit 2007, 12. – 15. Juli 2007 |
19 Jul 2007, 09:53
Beitrag
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Member Gruppe: Members Beiträge: 131 Mitglied seit: 15-September 03 Mitglieds-Nr.: 2.309 |
State of EXIT – 12. – 15. Juli 2007
Da es vielleicht doch den ein oder anderen interessieren könnte, was am Balkan so abgeht, hab ich mich aufgerafft hier einen kleinen Reisebericht online zu stellen. Bereits am Dienstag, dem 10.07. machten wir uns zu 5. von Innsbruck Kranebitten via Wien auf nach Belgrad. Flugzeit 2 x ca. 50 min. Am Flughafen Belgrad wurde dann ein Taxi organisiert. Preis für die ca. 1 stündige Fahrt durch die serbische Pampa Richtung Norden Euro 40. In Novi Sad (2. größte Stadt Serbiens mit 306.000 Einwohnern) angekommen gings direkt weiter zum Exit Camp das sich ca. 15 Gehminuten von der Festung Petrovaradin wo das Festival stattfand befindet. Das Gelände war zu unserer Überraschung schon recht gut gefüllt, wenn man bedenkt, dass die Tore erst seit 8 Uhr geöffnet waren. Einchecken mit den vorreservierten und bezahlen Campingtickets verlief problemlos – ohne Campingtickets hätten wir jedoch keinen Platz mehr bekommen. Den ersten Abend verbrachten wir in einem kleinen serbischen Lokal in der Stadt mit Grillplatte, Bier u. Slivovits mit anschließender serbischer Bierverkostung am Campingplatz bis in die Morgenstunden. Das Camp ist eigentlich sehr gut organisiert. Duschen u. Waschmöglichkeiten gibt’s genug – Schatten aufgrund des alten Baumbestandes theoretisch auch, vorausgesetzt man checkt wo Norden bzw. Osten ist. (wink zu unserem Kompassuhrenträger). Den zweiten Tag nutzten wir um uns zu organisieren – aufblasbare Couchen, Luftmatratzen, Slivovits – + alles was man halt so braucht. J Am Mittwoch Abend, also einen Tag vor dem Start der Party gings dann bereits vor einer kleinen Schirmbar direkt vor dem Campingplatz an der Donau Promenade schwerstens zur Sache. Feinste techhouse tunes vom Barkeeper? ausgestattet mit 2 CD playern u. einem kl. Mixer. Wir konnten es kaum glauben – ca. 500 Feierwütige belagerten den Schirm bis in die Morgenstunden und das sollte bereits der 1. Vorgeschmack auf 4 weitere Tage exzessives Nächte werden. Am Donnerstag stieß noch ein 6. Innsbrucker zu uns was natürlich gleich mit ein paar Bierchen vor der „Camp stage“ gefeiert wurde. Der sound unter Tags auf der „camp stage“ direkt an der Donau sollte eigentlich offiziell immer um 12 beginnen – los gings meist um ca. 14.00 Uhr bis 19.00 – gespielt wurden durch die Bank gemütliche deep house u. progressive house tunes. Gleich vor der camp stage ist übrigens einer der längsten Sandstrände Novi Sads mit abgegrenztem Schwimmbereich, der während der Exit auch von lifeguards auf Baywatch mäßigen Türmen überwacht wird. Nur während der Exit deswegen, weil lt. einheimischer Info nur Besucher der Exit in dieser Dreckslacken schwimmen – wir habens folge dessen unterlassen – den Engländern hats gefallen. Noch was zu den Engländern – die sind für die Einheimischen fast schon zu zahlreich vorhanden. Am Camp sicher 80 % und das bei über 30 verschiedenen Nationen die vertreten waren. Am Abend gings voller Energien bereits um ca. 23:00 Uhr Richtung Petrovaradin das wie gesagt in ca. 15 Gehminuten vom Camp aus erreichbar ist. Die Festung ist ein beeindruckender Komplex von 1692-1780 von der Österreichisch – Ungarischen Monarchie primär zur Verteidigung gegen das Osmanische Reich erbaut, ca.112 ha groß und zum Teil noch sensationell gut erhalten. Das Exit festival ursprünglich eine demo geg. das Milosevic Regime, die übrigens zu beginn 100 Tage auf der derzeitigen Camp stage dauerte, - mittlerweile das größte Festival am Balkan. Dort eingetrudelt - am Eingang der erste kleine Dämpfer – für zig tausend Leute waren nur ca. 10 Umtausch gates für die elektronischen Tickets vorhanden. Binnen kürzester Zeit entstand die größte Drängerei die wir je erlebt hatten. Nach vorne u. nach hinten ging nichts mehr. Überall Geschrei u. genervte Leute – die Situation war kurz vor dem Eskalieren. Nach gut 30 Minuten checkten dann auch die Veranstalter, dass aus diesem Kaos leicht eine Massenpanik entstehen kann u. so wurden kurzerhand alle gates geöffnet um die Leute ohne Ticket und ohne Polizeikontrolle so rasch u. sicher wie möglich nach innen zu bringen. Nachdem diese Hürde geschafft war machten wir uns direkt auf den Weg zur Dance arena. Gesamt befinden sich auf ca. 6,5 km² ca. 15 verschiedene stages. Die Dance arena ist über eine ca. 100 Meter lange Holzstiege vom oberen Bereich aus erreichbar und ist von altem Mauerwerk eingekesselt – mit einer Öffnung nach Westen. Eine kleine 2. Ebene befindet sich gegenüber – oberhalb der Bühne. Platz finden ca. 20.000 Leute. Vom optischen und akustischen gilt die dance arena auf Petrovaradin bei vielen DJ s als eine der besten der Welt und auch uns blieb der Mund offen stehen. Eingestiegen sind wir bei Trentemoller – hat uns nicht sonderlich vom Hocker gehauen – waren eigentlich nicht in der Lage Stimmung in die Bude zu bringen. Ab Greenvelvet von 02.00 – 04.00 begann für uns ein unvergesslicher Abend. Richie Hawtin von 04:00 – 06:00 u. Magda von 06:00 Uhr bis 08:00 bescherten uns den besten Abend des Festivals. Sensationelle Kontinuität – das typisch Hawtinsche Bass raus / Bass rein Spiel – fortgesetzt von seiner Seelenverwandten Magda. Bei den Serben ist exzessives Feiern offensichtlich Nationalsport und so ist es doch schön mit 1000enden gleichgesinnten von 05:00 bis 08:00 die ersten Sonnenstrahlen zu genießen. Freitag war chillen an der Donau angesagt – am Abend machten wir uns erst um 1:30 Uhr auf den Weg um etwaigem Kaos beim Ticketumtausch zu entgehen. Das verlief dann eigentlich problemlos u. so sind wir pünktlich an unserem Stammplatz in der dance arena zwischen Bar & Toiletten zu Paul Woolfords set eingetroffen. Überzeugt hat uns auch er nicht wirklich. Mit Spannung wurde natürlich schon dem Auftritt von Mr. Danny Tenaglia entgegengefiebert. Der hat dann wie erwartet ein sensationelles set abgeliefert – 20.000 Leute beim Durchdrehen – bei Sonnenaufgang ein wahnsinns remix vom REM ´s losing my relegion. Strahlende und verstrahlte Gesichter soweit das Auge reicht. Generell ist zu sagen, dass wir noch nie so viele lachende, enthusiastische Leute auf einen Haufen gesehen haben. Nic Fianciulli, von dem man im vorhinein viel Positives gehört hatte schaffte es leider binnen kürzester Zeit die sensationelle Stimmung zu killen u. war auch nie mehr in der Lage Stimmung aufzubauen. Samstag – selbes Tages Programm. Am Abend zu Frankie Knukles eingetroffen, - der Godfather of house ist halt der godfather of house – wems gefällt dem gefällts – uns und dem Rest hats nicht sonderlich gefallen – Stimmung wollte nicht Recht aufkommen. Meine Befürchtungen, dass sich er Abend mit Rocher Sanchez so fortsetzen könnte haben sich absolut nicht bewahrheitet. Sanches schaffte es wie keine vor ihm die Crowd binnen 5 Minuten zum Durchdrehen zu bewegen. Für uns Innsbrucker oldschool Afronauten ;-) war das Afro into mit Ele-tschipo (k.A. wie ma des schreibt – Riada, du woaschs sicher*g*) natürlicher der Oberwahn. Bis dato in den 3 Tagen die beste Stimmung während seines Sets. Justin Martin u. der live act nach ihm waren für unseren Geschmack eher langweilig. Sonntag gings am Abend in ein serbisches Restaurant, das unsere Serbin die wir mit an Bord hatten organisiert hat. Dort wurde an der Donau feinstens gespeist. Die alten Herren zogen sich dann auf den Campingplatz zurück um dem Wu Tang Clan zu lauschen – die Youngstars wollten sich John Digweed & Co geben – waren aber nicht allzu begeistert vom ganzen Abend. (wie auch, ohne uns *g*) Die restlichen Acts auf der main stage usw. haben wir ausgelassen da uns das stage hopping bei derartigen Veranstaltungen einfach zu mühsam ist. Die Serben sind ein überaus freundliches Volk – Probleme mit Nationalisten wie am Montag auf ORF 2 im Zuge der Reportage zur Exit erwähnt, gibt’s sicher, was mich bei der Geschichte auch nicht wundert. Wir wurden z.B. beim Bierholen in der Nähe des Campingplatzes von ca. 15 Hooligans bedroht die glaubten wir wären Englische Hooligans u. zwar mit gezücktem Stanley Messer. Nach kurzer Klarstellung das wir nicht die sind, die sie bombardiert haben u. eigentlich nur feiern wollen hat sich das ganze aber in Wohlgefallen aufgelöst. Zu erwähnen sein natürlich noch, das keiner von uns je zu vor so viele wunderschöne Frauen gesehen hat. Exit bestimmt wieder. Das nächste mal allerdings mit Sicherheit in einem Apartment. Preise: Bier 50 Cent im Gasthaus, 1,20 Euro am Festival, Essen: Riesen Burger 1,20 Euro, Essen am foodland – Camping Platz, Vegetarisch, Vegan etc. mit Reis od. Nudeln 4 Euro, Burger dort 2,50 Euro. Am Festival gibt’s nur Bier, Wein, Wasser, Softdrinks. Roll on Exit 2008 Fotos gibt’s eventuell noch ein paar.
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