Faule Producer?, wer lässt produzieren? |
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Faule Producer?, wer lässt produzieren? |
30 Oct 2006, 11:32
Beitrag
#1
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jklö karl Gruppe: Members Beiträge: 2.751 Mitglied seit: 9-August 05 Wohnort: Ural 13 Mitglieds-Nr.: 6.941 |
Nach dem Thread über Thomas Schumacher und der Behauptung, er würde nicht selbst produzieren, interessiert es mich ob ihr noch mehr von der Sorte "Produzenten" kennt?
Dass Väth gerne andere Leute für sich schrauben lässt ist bekannt. Bei Schumacher wunderts mich - und generell kann ichs gerade bei Technomusik absolut nicht nachvollziehen? Dass RnB-Diven ihren eigenen Producer haben ist klar - immerhin ist ihre Stimme das Kapital... Was aber leistet Schumacher? Die Performance bei Liveauftritten? Seinen guten Namen? mmh? |
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30 Oct 2006, 23:15
Beitrag
#2
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Full Member Gruppe: Members Beiträge: 350 Mitglied seit: 14-April 04 Wohnort: Wien bzw. Graz Mitglieds-Nr.: 3.496 |
hmmmm...
Also ob ich jetzt shockiert bin, muss ich mir noch überlegen, eher erstaunt, aber bitte... Nur hätte ich gerne ein paar Erklärungen von wissenden Leuten: Was macht so ein Produzent eigentlich a) generell und b) im bereich elektronischer Tanzmusik? Mein Verständnis für den beruf des Produzenten, das auf Halbwissen und Mutmaßungen beruht, schaut so aus (für den Rock- bzw. "Handmade-Music"- Bereich) Der Produzent kennt den Markt und den Künstlerpool am Markt ziemlich gut. Er hat Ahnung von Musik und kennt sich in einem Spezialgebiet (Genre) sehr gut aus. Er ist mit den technischen Details des Musikmachens, als auch mit den des "Musik-auf-Tonträger-Bringens" vertraut und ist meistens selbst Musiker. Zumeist sitzt er hinter den Reglern und sagt den KünstlerInnen mehr oder weniger, was sie zu tun ahben bzw. was sie anders machen können und sollen. Er ist mitverantwortlich für das Endprodukt und stellt die Geldmittel zur Verfügung. So, das alles ehe ich ein, wenn es sich um Musik handelt, die mit richtigen Instrumenten gemacht wird, da eine wichtige Ebene für den Künstler selbst wegfällt, nämlich die des Technikverständnisses. Hat man keine Ahnung, wie man abmikrophonieren soll, wie man mischt und wie der Sound durch die Glaspaltte ans Mischpult gelant, so ist das beispielsweise für einen Rock n' Roller völlig wurscht. Gitarre spielen und schlagzeugen kann man auch OHNE das Wissen um Studiotechnik. Hier ist ein Produzent wichtig, er liefert das technische KnowHow und betrachtet das Material das die band liefert "von außen", sprich hat eine objektive Distanz zu den Songs, anders als die Bandmitglieder die einen Song schon 345636 gehört und gespielt haben, und kann sagen "Burschn, speilts das so oder so, das klingt besser". So, nun wie verhält es sich bei der elektronischen Tanzmusik? Es ist ja schon angesprochen worden. Mit der Entwicklung der Technik kam es auch zu einer Demokratisierung des Porduktionsvorganges (ich meine damit den Vorgang, seine Idee im Kopf auf ein anderes Medium musikalisch zu übertragen) War vorher ein Studio von Nöten, konnte man seine Technomucke nun selbst mit zwei, drei Computern daheim "herstellen". Ebenfalls fiel das weg, was man mit Kunstfertigkeit beschrieben könnte. Was der Punk mit seiner "Drei-Akkordmusik" vorbereitet hatte, wurde durch Techno zur Perfektion getrieben. Man musste nicht mehr täglich 3 Stunden Gitarre üben, und mit seinen Freunden in der Garage proben um Musik zu machen, es genügte ein paar Knöpfe und Regler zu drücken (das meine ich nicht abwertend, die gute, lreative Idee muss nach wie vor da sein, aber Fingerübungen und ständiges Widerholen von "Stairway to Heaven" auf dem Griffbrett wurden überflüßig). So und nun Frage ich mich, wozu man dann einen Produzenten braucht? Alles was ich mir vorstellen kann ist, dass Leute aus dem quasi fertigen Material den letzten Schliff rauskitzeln und diese Bassline fetter machen und jene Drumline knackiger, aber das ist doch meiner Meinung nach Aufgabe des MASTERINGS und nicht des Produzenten. Nach meiner Vorstellung ist die Eben zwischen Musik zum Tonträger, der Produzent, durch die Demokratisierung der Musikproduktion durch Techno, überflüssig geworden. Und weil es angesprochen wurde: Wie soll man denn bitte in der elektronischen Musik eine Idee an den Produzenten wietergeben? Geht man da hin und sagt "Hey du, mach mal so einen Track, weißt eh so mit bumbum-tschakkatschakka und tu da noch so ein knacken rein"? Das wär ja das selbe, wenn AC/DC ins Stuio gehen udn Rick Rubin sagen, er solle so eine Stück mit geilen Blues Riffs schreiben. Das ist ja dann nur mehr eine Farce. So gesehen finde ich es schon schwach, wenn Leute wie Hell und Väth (ich wußte von beiden nicht, dass sie produzieren lassen, ich hätt vielleicht mehr auf die Cover schaun sollen) fremd produzieren lassen. Und das Argument mit dem viel beschäftigt sein, lass ich auch nicht gelten. Es gibt Leute, die hackln 40 Stunden die Woche und haben Zeit für hobbymäßiges Musikmachen und wenn man sich nach einer Party erholen muss, dann soll man am Vortag net so viel saufen oder andere Drogen konsumieren. Es gibt ja auch sonst sehr wenige Berufsgruppen, die berauscht arbeiten. Denn wen man es so sieht, sind ca. 1-4 Stunden Auflegerei plus Anreise auch nicht wirklich Schwerarbeit. Also, wenn ich das ganze richtig sehe (Aufgaben von Produzenten, und ich bitte mich zu korrigieren) dann sollen die Väths und Hells flott mal ins Studio gehen und für ihr Geld mal was tun... Der Beitrag wurde von Smaug bearbeitet: 30 Oct 2006, 23:17 |
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