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> Digitalanalog @ Schrannenhalle/Muc, 11.11 + 12.11.2005
ChrisausmKaff
Beitrag 14 Nov 2005, 12:30
Beitrag #1





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Eklat im Morgengrauen

Kein „Digitalanalog“: Die Kultur scheitert in der Schrannenhalle

Wer am vergangenen Samstagabend in die Schrannenhalle gegangen ist, um gute elektronische Musik zu hören, erlebte eine böse Überraschung. Statt des angekündigten Live-Festivals „Digitalanalog“ lief die Übertragung des Länderspiels Frankreich-Deutschland auf Großleinwand. Von Musikkultur keine Spur im Küchendunst und lauten Zuschauerrummel. Leicht zu übersehen waren Hinweiszettel, die darüber informierten, dass die mit herausragenden Künstlern besetzte, zweitägige Leistungsschau der elektronischen Szene in den Club Rote Sonne verlegt worden war.
Hintergrund: In der Nacht zuvor hatte es einen Eklat gegeben. Während das freitägliche „Digitalanalog“-Programm in der Halle ohne Zwischenfälle lief, gerieten im Club im Untergeschoss zwei verschiedene Veranstalter aneinander. Denn der Raum war zweimal vergeben: außer an „Digitalanalog“ auch an das Partyunternehmen „Geheime Gesellschaft“, das den Club seit seiner Eröffnung noch bis Ende des Monats regulär bespielt. Die „Gesellschaft“ wendet sich an eine Art P1-Publikum im Hochpreissegment und war entsprechend schwer mit dem alternativen Fest vereinbar, auf dem 60 Künstler aus aller Welt, zum Beispiel Streicher des Münchener Kammerorchesters und DJs, gemeinsame Schnittpunkte ausloten wollten. Nach Darstellung der „Digitalanalog“-Leiterin Claudia Holtmeier wurde dem zuletzt spielenden Künstler Richard Bartz mitten in seinem Auftritt kurz nach ein Uhr morgens der Strom abgedreht, Festivalbesucher, die keine Eintritt zahlen mussten, seien aus dem Club geworfen worden und nicht mehr hineingelassen worden.
Markus Wörl dagegen, zuständig für das Kulturprogramm der Schranne, bestreitet den gezogenen Netzstecker. Er sagt, vielmehr habe die Festivalleitung den vereinbarten Zeitpunkt eines „sanften musikalischen Übergangs“ von „Digitalanalog“ zu „Geheime Gesellschaft“ überzogen. Nach einer entsprechenden Kritik habe Claudia Holmeier, eigentlich ohne Grund, den zweiten Festivaltag Samstag mit einer Durchsage in der Halle abgesagt. Dabei sei die Doppelbelegung des Clubs seit April dieses Jahres bekannt gewesen.
Zu diesem Zeitpunkt war allerdings noch nicht klar, wie sich die Schrannenhalle einmal entwickeln würde. Jetzt ist der Ärger in der Musikszene groß. Und Absprachen, Stromzufuhr und schlechte Organisation hin oder her: Der auf Kommerz ausgelegte Esstempel scheint der Kultur nicht zu bekommen. Im Club Rote Sonne war „Digitalanalog“ am Samstag ein riesiger Erfolg.


Quelle: Süddeutsche Zeitung

Anmerkung: Der gezogene Netzstecker stimmt, die Preise wurden auch auf einen Schlag erhöht und das Publikum extrem unfreundlich behandelt. Wer aufs Klo ging kam nicht mehr rein
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ChrisausmKaff   Digitalanalog @ Schrannenhalle/Muc   14 Nov 2005, 12:30
rotten   W /sad/ W! starkes stück! ein glück das...   14 Nov 2005, 13:24
ChrisausmKaff   Die Idee war gar nich so schlecht. Und die Umsetzu...   14 Nov 2005, 15:38
Chrise   ;) Richard Bartz ist aus München.   14 Nov 2005, 15:46

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