Czechtek 2005, free party in CZ / Polizeigewalt Einstellungen

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Mlýnec - Gegen Samstag um 16.30 Uhr hatte die Polizei nach einem verstrichenen Ultimatum zum Verlassen der Technoparty mit einem Kordon aus Hunderten Einsatzkräften in Kampfmontur mit der gewaltsamen Räumung des Veranstaltungsgeländes im westböhmischen Mlýnec na Tachovsku begonnen.

Dabei setzte sie massiv Tränengas und Wasserwerfer gegen die Technofans ein. Während des Einsatzes wurde die vorrückenden Polizei von Veranstaltungsteilnehmern mit umherliegenden Gegenständen wie Plastikflaschen beworfen, dabei erschallte der Ruf „Gestapo! Gestapo!“.

Die Situation in Mlýnec entglitt der Polizei zwischenzeitlich ihrer Kontrolle und es herrschte allgemeines Chaos. Erst am frühen Abend beruhigte sich die Situation allmählich. Die große Mehrheit der Technofans hat das Partygelände inzwischen verlassen.

Nach Agenturmeldungen sollen während des Einsatzes der Polizei einige Dutzend Personen von der Polizei festgenommen sowie verletzt worden sein. Nähere Angaben lagen dazu zunächst nicht vor. Wegen des Einsatzes gegen CzechTek wurde die Autobahn D5 Richtung Rozvadov zwischen dem 128. und 135. Kilometerstein geschlossen.

Die Veranstalter riefen auf ihrer Internetseite für 19 Uhr zu einer Protestdemonstration gegen das Vorgehen der Polizei vor dem Innenministerium in Prag auf.

Hintergrund des gewaltsamen Vorgehens der Polizei waren Proteste und Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung der Anrainer des Veranstaltungsgeländes. Die Veranstalter verwiesen dagegen darauf, mit dem privaten Eigentümer der Wiese bei Mlýnec einen Mietvertrag für die Nutzung und Durchführung der Technoparty CzechTek 2005 geschlossen zu haben.

Aktuelle Informationen zum Polizeieinsatz gegen Festival:

- CzechTek 2005 - offizielle Website der Party - http://czechtek.freetekno.org/
- CzechTek blog - http://czechtek.bloguje.cz/
- Freeaknet.cz - Tschechischsprachiger Dancemusic Infoserver - http://www.freeak.net/
- Tschechischsprachige Online-Reportage der Tageszeitung MfDnes zum CzechTek in Mlýnec - http://zpravy.idnes.cz/db_online.asp?online=1001999

quelle: http://www.tschechien-online.org/modules.p...article&sid=975

Der Beitrag wurde von soundfreak bearbeitet: 2 Aug 2005, 06:27

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CzechTek: Polizeieinsatz endet blutig, ein Partyteilnehmer tot

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Mlýnec - Der gestrige Polizeieinsatz gegen die Technoparty CzechTek bei der westböhmischen Gemeinde Mlýnec nahe der deutschen Grenze endete blutig. Ärzte behandelten 82 Verletzte, darunter auch viele Polizisten.

In der Nacht zum Sonntag kam zudem einer der Teilnehmer der Party ums Leben, wie die Online-Ausgaben tschechischer Tageszeitungen melden. Nach Angaben der Polizei erfasste ihn ein Lkw. Der Fahrer beging Fahrerflucht. Über die genauen Umstände dieses Todesfalls und die Identität des Toten wurde zunächst nichts bekannt.

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Nach Informationen des Tschechischen Fernsehens (ČT) versammelten sich am Sonntag Nachmittag neuerlich Technofans in der Nähe der Gemeinde Pernovec, um dort die Veranstaltung fortzusetzen.

Die Polizei teilte mit, dass sie bei einem weiteren Versuch, CzechTek fortzusetzen, bereit sei, erneut einzugreifen. Gegner und Kritiker des Polizeieinsatzes hatten für 14 Uhr am Sonntag eine Demonstration vor dem Gebäude des Innenministeriums in Prag angekündigt, zu der sich mehrere Hundert überwiegend junge Demonstranten eingefunden haben. Die Demonstranten fordern unter anderem den Rücktritt von Innenminister František Bublan und Premier Jiří Paroubek. Für Montag kündigten sie eine weitere Protestkundgebung an.

Die Polizei hatte die Party erst beim zweiten Versuch kurz vor Mitternacht in der Nacht zum Sonntag auflösen können. Gegen 22 Uhr war sie zum zweiten mal an diesem Tag gegen die Teilnehmer vorgegangen und hatte das Gelände geräumt.

Bis zum Samstagmorgen hatten sich dort trotz polizeilicher Sperrung der Zufahrtswege einschließlich der Autobahn D5 etwa 5000 Technofans eingefunden, um Musik zu hören, zu tanzen und zu feiern.

Wiese ein Schlachtfeld, Autobahn gesperrt

Die Wiese bei Mlýnec gleicht nach dem gestrigen Polizeieinsatz einem Schlachtfeld. Die Polizei war am Samstag mit etwa 1000 Einsatzkräften unter massivem Einsatz von Wasserwerfern und Tränengas gegen die Partyteilnehmer vorgerückt. Die Musikanlagen, die von den Eigentümern zurückgelassen worden waren, waren am Morgen verschwunden. Das Gelände wird weiterhin von 1000 Polizisten und einem Polizeihubschrauber bewacht.

Während des Tages versammelten sich am Ort des gestrigen Einsatzes erneut etwa 100 Menschen, in der Umgebung parken weiterhin über 100 Autos von Czech-Tek-Besuchern.

In der Umgebung von Mlýnec verbrachten Hunderte Festivalteilnehmer die Nacht in Autos oder Zelten. Dutzende gehen entlang der umliegenden Straßen Richtung Bor, wo es einen Bahnhof gibt. Die Autobahn D5 in Richtung Rozvadov/Waidhaus bleibt vorerst gesperrt.

Innenminister Bublan: Eingreifen war unerlässlich

Die Polizei verteidigt dagegen ihr hartes Vorgehen gegen die Teilnehmer des Festivals CzechTek. Nach Aussagen des Direktors der Polizei Tachov, Jaromír Kníže, haben die Sicherheitskräfte nur die Interessen der Eigentümer Grundstücke verteidigt, die an die Wiese angrenzen, die von den Veranstaltern gemietet worden war.

Hinter das Vorgehen der Polizei stellten sich auch Innenminister František Bublan und Premier Jiří Paroubek.

Minister Bublan sagte, es sei nicht möglich gewesen, abzuwarten, wie sich die Situation vor Orte entwickele. Bublan selbst lägen keine Informationen vor, dass der Einsatz von 1000 Polizisten gegen die 5000 Teilnehmer der größten tschechischen Technoparty unverhältnismäßig gewesen sei. „Selbstverständlich bedauere ich die Verletzten auf beiden Seiten, aber wie ich schon gesagt habe, der Einsatz war unerlässlich", so Bulban.

Das Vorgehen der Polizei hatte zuvor auch Premier Jiří Paroubek ausdrücklich begrüßt.

source: http://www.tschechien-online.org/modules.p...article&sid=976

Policejnistat.cz - Aufruf zur Demonstration gegen den Missbrauch der Polizei und gegen den Polizei-Einsatz beim CzechTek sowie weitere Informationen zu den Ereignissen in Mlýnec

Das der eine Tote wirklich nur überfahren wurde kann ich gut glauben. War letztes jahr für drei Tage oben und habe ich auch gesehen wie ein Typ auf dem Weg zum Festivalgelände von einem "ausgiebig feiernden" Autofahrer übern haufen gefahren wurde. Außerdem sah ich so auch genug unüberlegte handlungen, die mit ein bisschen weniger Glück auch ins Auge gehen können.

Soll natürlich nicht den harten Polizeieinsatz rechtfertigen. Versteht sich wohl von Selbst.