Väths neuer Club, COCOON CLUB |
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Väths neuer Club, COCOON CLUB |
25 Jul 2004, 23:27
Beitrag
#1
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"Mala Noche" Gruppe: Members Beiträge: 2.101 Mitglied seit: 4-October 02 Wohnort: wien Mitglieds-Nr.: 380 |
also die reportage war eigentlich echt cool,und den club muss ich echt mal besuchen demnaechst*ggggggggggggggggggggggggggg*
aber eines stoerte mich und tigerlili(nina) ganz besonders und zwar der begriff'raver',der ja eigentlich wiorklich total veraltet ist,und deshalb haben nina&martin sat1 gleich ne mail geschrieben,das sie das naechste mal besser recherchieren sollten was sie bringen,denn es heisst wohl eher 'technojuenger',liebhaber der elektronischen musik oder 'technoleute hier ein auszug aus dem mail: nix für ungut interessante reportage über den cocoon club in frankfurt...aber bitte der begriff "raver" is sowas von veraltet bzw mittlerweile anders zu verstehen als zur blütezeit des technos (neunziger jahre). heutzutage versteht die mehrheit unter "raver" 0815-proleten, die sich rein optisch schon mal nicht sonderlich von einander unterscheiden, geschweige denn, dass sie sich tatsächlich für die musik interessieren, ihre aufmerksamkeit gilt zum großteil dem drogenkonsum. in diesem sinne: das nächste mal, wenn sie in der "technoszene" recherchieren, verwenden sie begriffe wie "liebhaber der elektronischen musik" oder "technoliebhaber" oder "technojünger"...alles besser als "raver" ligrü nina+martin beatz crazy-d |
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27 Jul 2004, 12:47
Beitrag
#2
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ENFANT TERRIBLE Gruppe: Members Beiträge: 2.691 Mitglied seit: 31-October 02 Mitglieds-Nr.: 470 |
Interview mit Sven Väth.
Deutsch Magazine No 008 www.deutschmagazine.org INTERVIEW Ric Graf und Jan Christoph Schlüter ZITAT Der Marathon-Mann
Sven Väths Welt waren die Nächte; oft dauerten seine Techno-Sets bis zu zwanzig Stunden. Nun wird der musikalische Langstreckenläufer vierzig Jahre alt, hat eine 15jährige Tochter und kennt beinahe alle Clubs der Welt. Sven Väth über Lüste, Leiden und die Liebe zur Musik. Sven Väth, Sie eröffnen im Juli den CocoonClub in Frankfurt am Main - mit einem Fine Dining Restaurant, einem Club-Restaurant, Dance-Rooms und einer Lounge. Folgt nach der Undergroundbewegung die Dekadenz? Nein. Im CocoonClub werden wir nur ein paar Luxuselemente integrieren. So kann ein Manager bei unserem 3-Sternekoch Mario Lohninger Champagner trinken, genauso kann aber der lässige Baggy-Träger bei uns in der Woche kostenlos tanzen. Wir wollen mit dem CocoonClub endlich wieder die Schranken zwischen den einzelnen Szenen öffnen. Die Leute sollen sich gehen lassen können - ohne, dass der Kommerz im Vordergrund steht. Die Elite im Clubbing gehört bei uns der Vergangenheit an, denn es langweilt mich zu Tode. Und der Underground reizt Sie nicht mehr? Wissen Sie, wie viele Jahre ich im Underground unterwegs war? Ich habe mit fast vierzig Jahren keinen Bock mehr, auf Press-Spanplatten zu tanzen und ausschließlich Flaschenbier zu trinken. Ich will mich auch im Clubbing weiterentwickeln. Werden Sie sesshafter? Ich werde öfter in meiner Heimatstadt Frankfurt sein und etwas weniger auflegen, um mein Nomadenleben etwas einzudämmen. In der Presse spricht man vom »Ruhestand des Technovorreiters«. Nerven Sie solche Deklarationen? Ich frage mich, ob man in Deutschland nur an Oberflächlichkeiten gemessen wird? Eigentlich sollte Qualität der Maßstab aller Dinge sein. Und Qualität ist meines Erachtens nicht vom Alter abhängig. Gibt es für Ihren Club Vorbilder? Im Bereich des Interior-Designs nicht. 3deluxe, unser Ausstatter, arbeitet mit über 300 Leuten an der Realisierung völlig neuer Interiordesign-Ideen. Außerdem sind wir die ersten, die sowohl Club als auch Restaurant und Lounge eng miteinander verbinden, aber dennoch eigene Sphären mit unterschiedlichen Ambienten schaffen. Und auch im musikalischen Bereich gehen wir neue Wege: Wir werden R&B, New Jazz, Funk und Soul, House und Techno bis zu Elektropop spielen. Unser Ziel ist es, den Facettenreichtum elektronischer Musikproduktionen voll abzudecken. Aber hinter der Aussage des Clubs stecken doch Vorbilder wie das Studio54, oder? Ja, sicherlich. Wir wollen wieder einen Club, in dem jeder feiern kann, sich gehen lassen kann und es nur hintergründig um Kasse und Profit geht. Deshalb nehmen wir unter der Woche keinen Eintritt. Und auch im Style wollen wir verschiedene Leute. Das Ende des Dresscodes? Ja. Wir werden nicht mehr nur auf szenige Kleidung achten. Wobei wir natürlich selektieren müssen, wenn 2000 Raver vor der Tür stehen. Man nennt Sie den »Technopapst« oder den »Godfather of Techno«. Gesteigert werden diese Titel nur noch durch die Ernennung zum »einzig wahren deutschen Popstar«. Wie viel haben diese Titel mit dem wahren Sven Väth als Künstler zu tun? Nicht viel, denn das sind nur Titel Dritter, die sich mit meiner Musik und meiner Aussage teilweise kaum beschäftigen. Reizen diese Titel und der Anspruch der Öffentlichkeit die Rollen anzunehmen? Ehrlich gesagt, habe ich mich nie dafür interessiert. Mir war immer wichtig, dass die Leute auf meinen Partys feiern, abgehen meine Musik erleben, in ihr aufgehen. Wer mich wie immer benennt, ist mir egal. In New York sind Sie der »Exot«, weil sie als einziger Deutscher DJ neben Paul van Dyk bekannt sind. Haben Sie mit dem Gedanken gespielt, diese Rolle auszufüllen und damit verbundenen Freiheiten und Chancen zu nutzen? Wer ist nicht gerne Exot? Wenn ich Exot sein will, dann bin ich es, aber wirklich auf Wunsch von anderen. Einverstanden. Fühlen Sie sich als fast Vierzigjähriger in der jugendliebenden Party-Gemeinschaft alt? Nein, weil mir die Community nicht das Gefühl gibt. Und ich selbst fühle mich überhaupt nicht alt. Ich habe noch sehr viele Pläne und Ideen. Werden Sie in Ihrem neuen Club dem Nachwuchs eine Chance geben? Ja, das ist auch Teil des Konzepts. Wir werden durch Gastacts wie Swayzak aus England unterstützt. Und neue DJs werden ebenfalls zum Zuge kommen. Wer sind die Topacts? DJ Hell wird u.a. den Freitagabend mitgestalten, die Französin Miss Kittin, Richi Hawtin, Ricardo Villalobos, Steve und Cocoon-DJ Toni Rios gehören zu den Residents. Ich selbst werde zweimal im Monat spielen. Viele trennen zwischen Künstler und DJ. Den DJs wird unterstellt, sie würden ausschließlich reproduzieren. Fühlen Sie sich als Künstler? Ja. Mir geht es darum, Stimmungen zu kreieren, einen Spannungsbogen aufzubauen, Aussagen zu transportieren. Das entspricht dem Willen und der Form des Künstlers. Ich lasse etwas entstehen, was es vorher nicht gab. Und das ist ein normaler künstlerischer Schaffensprozess? Ja. Mir geht es ja nicht darum, reine Tanzmusik aufzulegen oder für den geeigneten Party-Hintergrund zu sorgen. Ich will die Leute auf meinen Gigs auf eine musikalische Reise schicken und sie mit meinen Sets inspirieren. Damit vertreten Sie einen Standpunkt, der auch gut der eines klassischen Musikers sein könnte. Warum haben Sie ich nur für die instrumentale Musik begeistern können? Meine Eltern besaßen eine Disko und ich habe ziemlich früh begonnen, in dieser aufzulegen. Das war Anfang der Achtziger Jahre. Da gab es aber noch keinen Techno. Was hat dann der junge Sven Väth gespielt? Disko - Hits, Twists, Oldies, Flamencos, Salsas - eine wirklich bunte Mischung. Erst im Laufe der Zeit hat sich dann mein musikalischer Horizont ausgebaut und ich habe mich für damalige Nischenmusik wie HipHop und House interessiert. Haben Sie ein Instrument gelernt? Kurze Zeit war ich auf dem Trip, Flamenco spielen zu lernen. Ich habe also mit einer klassischen Flamenco-Gitarre Unterricht bei einem Lehrer genommen. Und dabei geblieben? Es war ein kurzer Trip. Dafür habe ich aber mit dem Gitarrenlehrer Musik gemacht. Ich lasse mich gerne von klassischen Instrumentalmusikern inspirieren und beeinflussen. Und andersherum gehe ich als DJ zu ihnen und erzähle ihnen meine Ideen und Stimmungen, die wir dann möglichst gemeinsam zu Musik verarbeiten. Haben Sie eine Inspirationsquelle oder eine Muse? Nein, keine einzelne Person oder so. Vielmehr schöpfe ich meine Inspiration aus allen Menschen, die ich treffe und die mir etwas bedeuten, aus den Erfahrungen auf Reisen, den Parties, den Locations. Das ist eine Mixtur, die ich im Einzelnen gar nicht aufzuschlüsseln vermag. Sie legen bis zu zwanzig Stunden Sets auf, fliegen ungeheuer viel und leben in der Nacht. Wie entspannen Sie sich? Ich starte jedes Jahr - meist schon am 1. Januar - mit einem ausgedehnten Urlaub. Ich fahre sehr gerne nach Südostasien, sauge dort die Kultur auf, entspanne und lasse mich neu inspirieren. Mit meiner Freundin an der Seite kann ich das wunderbar genießen und dann reichen die Batterien auch für das komplette Jahr. Außerdem treibe ich Sport, Yoga und ich meditiere leidenschaftlich gerne. Die Techno-Szene ist berüchtigt für ihre exzessiven Partys. Muss man, um sich von den Drogen und Abhängigkeiten distanzieren zu können, selbst die Erfahrung des Exzesses gesammelt haben? Ja. Ich glaube schon. Denn wenn man sich dem Reiz einmal hingibt, erfährt man sehr schnell, dass sich dahinter nur Scheinwelten befinden. Ich habe in den letzten Jahren oft genug gesehen, wie und wo man enden kann, so dass ich heute mit dem Kapitel des Exzesses abgeschlossen habe. Ich freue mich einfach nur noch auf meinen vierzigsten Geburtstag. Ich bin immer noch voller Ideen und Tatendrang. Ich habe aber keine Lust mehr, mich zu verschwenden. Wir danken für das Gespräch. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 24. November 2024 - 22:45 |
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