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> vinyl vs. netaudio, Vergangenheit vs. Zukunft????
J.K.
Beitrag 2 Mar 2004, 21:03
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auch mindestens genannt
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So: In Zeiten von Final Scratch (das mich persönlich immer noch nicht zufriedenstellt und ich auf etwas besseres warte) würde mich einmal interessieren was ihr persönlich glaubt.
Weg von den großen Labels, die nur Platten releasen, wenn die A - Seite ein dancefloorkiller ist und hin zu netlabels, die auch gern von bekannten Producern genutzt werden, da das dort nicht der Fall ist.
Ist das altbewährte Vinyl Vergangenheit und liegt die Zukunft in frei zugreifbarer Musik im Netz???
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minimal
Beitrag 2 Mar 2004, 21:49
Beitrag #2


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neue technoligien brauchen ihre evaluationszeit.

btw: netlabel catalogue

edit:
ZITAT
Netzmusik - ganz legal

Neben den kostenlosen illegalen und den kostenpflichtigen legalen Downloads, gibt es einen dritten Weg. Sogenannte Netlabel (Wortschöpfung aus Net für Internet und Label von Plattenlabel) vertreiben Musik nur noch via Internet. Als digitaler Datenstrom kann das Äquivalent einer Langspiel- oder Maxi-Platte aus dem Internet heruntergeladen werden, die Rolle des physischen Tonträgers übernimmt der Speicher des Computers. Für den Konsumenten ist es legal und gratis.

Aber wie bitte soll das funktionieren? Fragen wir die Macher von realaudio. ch. Unter diesem Namen betreiben die drei Berner Musiker Benjamin Fay, Roger Stucki und Sam Graf ein Netlabel. «Da wir die Musik verschenken, kriegen die Künstler keine Einnahmen in Form eines Verkaufserlöses», erklärt Ben jamin Fay, bekannt unter dem Künstlernamen Benfay. Wie kann unter diesen Bedingungen ein Musiker Interesse daran haben, seine aufwändig produzierte Tonkunst zu verschenken? «Wir sind eben kein herkömmliches Plattenlabel, das Vinylscheiben oder CDs produziert. Das Geld verdienen die Künstler mit ihren Live-Auftritten, die Gratis-Veröffentlichung bei uns dient ihnen als Werbeinstrument. »

Verschenkte Musik

Bekannt ist dieses Geschäftsmodell aus dem Bereich der freien Software. Das eigentliche Produkt ist frei erhältlich. Was kostet, ist die Wartung und Betreuung. «Das ist bei uns nicht anders: Der Musikliebhaber bezahlt für eine spezielle Dienstleistung - den Auftritt eben. » Seit der Lancierung im vergangenen November hat realaudio. ch bereits sieben Veröffentlichungen zum freien Herunterladen bereit gestellt. Darunter auch Aufnahmen mit lokalen Grössen wie etwa der Bernerin Liliana Ferreira, Sängerin bei «Mãozinha».

Dass Musiker vermehrt auf das Internet als Verbreitungskanal für ihre Musik setzen, überrascht angesichts der desolaten Befindlichkeit der Branche wenig. Wenn wie jüngst im Fall von Sony und BMG zwei Grosse Unternehmen kooperieren, hat dies zur Folge, dass Verträge mit wenig rentablen Musikern gekündigt werden. «Junge, talentierte Künstler haben keine Chance mehr bei Labels unterzukommen, weil diese nur noch auf ihre rentablen ‹Headliners› setzen», so Roger Stucki von realaudio. ch. Auf Netlabels zu veröffentlichen, sei dann eben eine praktische Alternative. «Aber auch für gestandene Musiker ist es mittlerweile prestige- und zukunftsträchtig, sich im Internet eine neue Kundschaft zu erschliessen. » So stellt zum Beispiel der norwegische Elektro-Jazz-Pionier Nils Petter Molvaer - unter Vertrag beim Major-Label Universal Music - pro Monat eine digitale Tondatei auf seiner Webseite zum gratis Herunterladen bereit.

Blick in die Zukunft

Netlabel sind zur Zeit noch ein marginales Phänomen; nicht zuletzt deshalb, weil sie stilis-tisch fast nur das Spektrum der elektronischen Musik abdecken. Gleichzeitig zeigen sie exemplarisch, dass sich Internet und Musik keineswegs unversöhnlich gegenüber stehen müssen. Zu lange hat sich die Musikindustrie auf die Bekämpfung der illegalen Tauschbörsen versteift und dabei verpasst, Angebote zu entwickeln, die der schönen neuen Musikwelt gerecht werden.

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, hat einst Michael Gorbatschow dem greisen DDR-Staatschef Honecker ins Stammbuch geschrieben. Ein ähnliches Schicksal droht den grossen Konzernen der Musik- und Unterhaltungsindustrie.

Ende des Plattenverkaufs?

Diese Einschätzung teilen mittlerweile sogar schon Künstler, die selbst bei einem grossen Label unter Vertrag sind. So etwa das französische House-Pop-Duo «Air»: «Möglicherweise gibt es in zwei Jahren überhaupt keine Plattenfirmen mehr - ich werde aber nach wie vor Songs schreiben», orakelte Nicolas Godin von «Air» kürzlich im deutschen Fachmagazin «intro».

Godin blickt noch weiter in die Zukunft: «Vielleicht wird Musik dann ähnlich funktionieren wie heute zum Beispiel das Theater: Mit finanzieller Unterstützung des Kulturministeriums. Man kann damit dann zwar nicht so viel Geld verdienen, aber möglicherweise wird alles wesentlich kultureller. » Das sind doch gar nicht so schlechte Aussichten.

Der Autor: Nick Lüthi (zeitpunkt @bernerzeitung. ch) ist freier Journalist im Puncto Pressebüro in Bern. Siehe auch Wirtschaft Seite 17.


Der Beitrag wurde von minimal bearbeitet: 2 Mar 2004, 23:15
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